Germering, 21. April 2023. In einer Studie der Kath. Universit?t Eichst?tt-Ingolstadt im Rahmen einer Doktorarbeit im Bereich Psychologie wurde ein dreiw?chiger Test mit ?ber 100 Sch?lerinnen und Sch?lern von sechsten Klassen an einem bayerischen Gymnasium durchgef?hrt. Der Fokus lag auf der Evaluation neuer Lernsoftware-Funktionen, die mit eingeblendeten Aufforderungen (Prompts) die Lernenden beim Erarbeiten und ?ben der Inhalte durch Strategien des selbstregulierten Lernens unterst?tzt.
Um die Methodik des selbstregulierten Lernens (SRL) in Verbindung mit Lernsoftware zu erproben, wurde eine umfangreiche wissenschaftliche Untersuchung durchgef?hrt. Dazu wurden unter dem Namen „Circular Flow“ prototypisch neue Funktionen f?r die Lernsoftware Brainix entwickelt, um SRL-Strategien bei Sch?lerinnen und Sch?lern der 6. Klassen zu f?rdern (siehe dazu auch das Whitepaper Circular Flow – selbstreguliertes Lernen im digitalen Umfeld/https://www.presse-board.de/whitepaper-ueber-selbstreguliertes-lernen-srl/).
Unter Federf?hrung der Doktorandin Rebecca Pape wurde in Kooperation mit Lehrkr?ften eine aufw?ndige Erhebung mit rund 100 Sch?lerinnen und Sch?lern der sechsten Klassen eines bayerischen Gymnasiums umgesetzt. Der Test erstreckte sich ?ber drei Wochen, in denen mit der Lernsoftware Brainix eine Englisch-Lektion selbstst?ndig erarbeitet wurde – ohne externe Hilfe und au?erhalb des Unterrichts/zuhause. W?hrend die Experimentalgruppe die neue Komponente Circular Flow nutzte, arbeitete die Kontrollgruppe ohne den Circular Flow. Die beiden gleich gro?en Gruppen waren „parallelisiert“, das hei?t hinsichtlich ihrer schulischen Leistungen und der Erfahrung mit Brainix in etwa gleichwertig. Die zentrale Fragestellung der Studie: L?sst sich das selbstregulierte Lernen der Sch?lerinnen und Sch?ler durch die erg?nzende Komponente weiter f?rdern?
Unterst?tzung bei der Strukturierung des Lernens
Die leitende Idee bei der Entwicklung des Circular Flow war es, die Sch?lerinnen und Sch?ler bei der Strukturierung ihres Lernprozesses zu unterst?tzen und dadurch die f?r den gesamten Bildungsweg wichtige Selbstlernkompetenz fr?h zu f?rdern. Die Zielsetzung erfolgt am Anfang einer Lektion: Je nach Selbsteinsch?tzung w?hlen die Lernenden das Ziel „Startklar“, „Profi“ oder „Genie“. Im Zielplaner, auf den die Lernenden jederzeit im Seitenmen? zugreifen k?nnen, wird ihnen angezeigt, wie viel sie zur Erreichung ihres Ziels in der betreffenden Woche zu lernen haben. Die Stunden k?nnen sie entsprechend ihren zeitlichen M?glichkeiten per Drag & Drop auf ihren Wochenplan verteilen.
Bei Erreichen eines Ziels, wie etwa „Startklar“ wird dies den Lernenden per Prompt eingeblendet, verbunden mit der Option, sich ein neues Ziel zu setzen. Das Programm macht ihnen personalisierte Vorschl?ge f?r Aufgaben und ?bungen, die geeignet sind, die Differenz zwischen „Wo bin ich?“ (Lernstand) und „Wo m?chte ich hin?“ (Ziel) auszugleichen.
Vorl?ufige Ergebnisse
Rebecca Pape zur vorl?ufigen Auswertung der umfangreichen Testdaten: „Die Tatsache, dass die Probandinnen und Probanden insgesamt im Durchschnitt ca. 3,5 Stunden mit Brainix lernten, ist beeindruckend, wenn man bedenkt, dass sie alleine lernen sollten und dies auch noch zus?tzlich zum Unterricht zu tun hatten. Die Studie ?berpr?fte die Leistung anhand von zwei Tests – zum Abpr?fen des Faktenwissens und zum Abpr?fen von Transferwissen. Erste Ergebnisse zeigen, dass es vom Lernstand vor dem Arbeiten mit der Lektion zum Stand nach dem Arbeiten mit der Lektion einen gro?en Leistungszuwachs gab. Dies ist die Voraussetzung, dass ich nun alle weiteren Ergebnisse berechnen kann.“ Ergebnisse, inwiefern die Intervention zum selbstregulierten Lernen die Leistung und das selbstregulierte Lernen der Sch?lerinnen und Sch?ler beeinflussen konnte, m?ssen noch in einer aufw?ndigen, derzeit noch laufenden, Auswertung finalisiert werden. Abschlie?ende Schlussfolgerungen werden im Sommer gezogen werden k?nnen.
Keywords:selbstreguliertes Lernen, SRL, Selbstlernkompetenz, Schule, Studie
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