? Herr Machw?rth, Ihrer Unternehmensberatung wurde beim Deutschen Mittelstands-Summit in Frankfurt Ende Juni zum vierten Mal das G?tesiegel „Top Consultant“ verliehen. Freut Sie das – schlie?lich ist der Mentor dieses Wettbewerbs der ehemalige Bundespr?sident Christian Wulff?
Hans-Peter Machw?rth: Das freut uns selbstverst?ndlich – doch nicht prim?r, weil Herr Wulff der Mentor des Benchmarking-Projekts ist, auf dem die Auszeichnung basiert.
? Sondern?
Machw?rth: Bedeutsamer ist, dass der Auszeichnung eine umfassende wissenschaftliche Bewertung der teilnehmenden Unternehmensberatungen unter anderem durch Prof. Dr. Dietmar Fink vorausging – einem anerkannten Consulting-Experten. Und was noch entscheidender ist: Unsere Kunden bescheinigten uns erneut eine Top-Beratung.
Mittelst?ndler ticken anders als Konzerne
? Inwiefern?
Machw?rth: Jede Unternehmensberatung musste im Rahmen des Contests Referenzkunden nennen. Diese wurden mit einem Fragebogen befragt. Ermittelt wurde unter anderem: Als wie kundenorientiert stufen die Kunden die Unternehmensberatung ein? Wie zufrieden sind sie mit ihrer Leistung und den Ergebnissen? Und: Sind die Kunden davon ?berzeugt, dass sie von der Unternehmensberatung „mittelstandsgerecht“ beraten und unterst?tzt werden? Das war bei unseren Kunden der Fall.
? Wie erkl?ren Sie sich, dass Ihnen die Mittelst?ndler eine „mittelstandsgerechte Beratung“ bescheinigen, obwohl Ihr Beratungsunternehmen auch f?r Konzerne arbeitet?
Machw?rth: Eine Ursache hierf?r ist, dass wir selbst ein mittelst?ndisches Unternehmen und kein Beratungskonzern sind. Das sp?ren die Entscheider im Kontakt mit uns. Hinzu kommt: Unsere Berater wissen, dass mittelst?ndische Unternehmen zum Teil eine andere Kultur und Struktur als Konzerne haben. Deshalb brauchen sie oft auch andere Probleml?sungen.
Erw?nscht: Unterst?tzung bei der Umsetzung
? Gibt es weitere Gr?nde?
Machw?rth: Ja. Zwei Klagen, die man oft von Mittelst?ndlern bez?glich der Beratungskonzerne h?rt, sind: Ihre Mitarbeiter sprechen nicht die Sprache unserer Mitarbeiter, und sie entwickeln zwar tolle Konzepte, lassen uns aber bei deren Umsetzung allein. Letzteres ist gerade bei Mittelst?ndlern fatal, weil sie h?ufig firmenintern nicht die n?tigen Experten zum Beispiel in Sachen Personal- und Organisationsentwicklung sowie Change- und Projektmanagement haben. Also wollen und ben?tigen sie auch in diesen Bereichen Unterst?tzung.
? Lautet deshalb Ihr Slogan „We bring your strategy to life!“?
Machw?rth: Ja, und dem entspricht unser Selbstverst?ndnis. Wir verstehen uns nicht nur als Strategie- und Changeberater, sondern auch als Changebegleiter und -unterst?tzer. Nach entsprechenden Kriterien suchen wir auch unsere Mitarbeiter aus.
? Hei?t das, Sie unterst?tzen und begleiten Ihre Kunden auch beim Umsetzen der Konzepte im Betriebsalltag?
Machw?rth: Ja. Deshalb z?hlen zu unserem Team auch Trainer und Coachs; au?erdem Fach-Experten, die zum Beispiel die Projektsteuerung ?bernehmen oder als „Firmeninterne auf Zeit“ bei den Kunden schlicht gewisse Aufgaben abarbeiten.
Die Unternehmen m?ssen sich zum Teil neu erfinden
? Gibt es weitere Erfolgsfaktoren?
Machw?rth: Ja. Ein gro?es Plus von MTI ist, dass wir mit unseren 400 Mitarbeitern weltweit ?ber die erforderliche Manpower verf?gen, um in kurzer Zeit auch gro?e Change- und Trainingsprojekte zu realisieren und den jeweiligen regionalen und kulturellen Gegebenheiten anzupassen.
? Warum ist diese Kompetenz so wichtig?
Machw?rth: Nun, vor wenigen Wochen hielt unser Bundeskanzler Olaf Scholz seine inzwischen ber?hmte „Zeitenwende-Rede“. Eine Zeitenwende vollzieht sich zurzeit auch in der Wirtschaft – das hei?t, viele Annahmen bzw. Paradigmen, auf denen das Handeln der Unternehmen bisher basierte, werden zurzeit obsolet.
? Das hei?t, die Unternehmen m?ssen sich zum Teil neu erfinden bzw. definieren?
Machw?rth: Das kann man so sagen. Das verunsichert
viele Mittelst?ndler – auch weil sie nicht wissen, wie tragf?hig ihre Gesch?ftsmodelle noch mittel- und langfristig sind. Diese Verunsicherung ist nachvollziehbar, obwohl es eine klassische St?rke des Mittelstands ist,
schnell und flexibel auf Marktver?nderungen bzw. ver?nderte Kundenw?nsche zu reagieren.
? Hei?t das, zu den MTI-Aufgaben z?hlt es auch, das Selbstbewusstsein der Mittelst?ndler zu st?rken, so dass sie handlungsf?hig bleiben?
Machw?rth: Ja, zumindest das ihrer Mitarbeiter.
Standardantworten gibt es nicht
? Wie gelingt Ihnen dies in einem Umfeld, in dem die Themen virtuelle und hybride Zusammenarbeit sowie F?hren auf Distanz eine immer gr??ere Rolle spielen?
Machw?rth: Standardantworten in diesem Bereich gibt es nicht. Jedes Unternehmen muss aus meiner Warte aufgrund seiner St?rken, Marktsituation usw. seine eigene Antwort finden. Keinesfalls d?rfen etablierte Mittelst?ndler jedoch in eine operative Hektik verfallen und sozusagen blind die Konzepte von Start-ups oder Konzernen kopieren, um zum Beispiel ihre Innovationsgeschwindigkeit zu erh?hen. Denn dies entspricht weder ihrem Bedarf, noch ihrer Kultur und Identit?t. In diesem Bereich sehen wir einen hohen Beratungs- und Unterst?tzungsbedarf bei Mittelst?ndlern. Dabei erweist es sich als Vorteil, dass MTI als international agierendes Trainings- und Beratungsunternehmen in den vergangenen 20 Jahren bereits eine gro?e Kompetenz im Entwickeln und Realisieren digitaler und hybrider Personalentwicklungs- und Trainingskonzepten aufgebaut hat. Davon profitierten unsere Kunden auch in der Corona-Zeit.
Es gibt viel zu tun. Packen wir es gemeinsam an.
? Das sagen Sie sehr selbstbewusst.
Machw?rth: Ja, denn ansonsten h?tten unsere Kunden unserer Leistung im diesj?hrigen Top-Consultant-Wettbewerb nicht erneut Bestnoten gegeben. Zudem w?re uns ansonsten im Mai nicht der Europ?ische Trainingspreis 2022 in Silber des Berufsverbands f?r Training, Beratung und Coaching (BDVT) in der Kategorie Hybrid/Blended Training verliehen worden. Das zeigt mir, wir sind auf einem guten Weg.
? Herr Machw?rth, danke f?r das Gespr?ch.
Bernhard Kuntz
Keywords:Top-Consultant, Mittelstand, Mittelstandsberatung, Unternehmensberatung
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