Staatliche Initiative für Lernsoftware gefordert

Stiftung Digitale Bildung zur F?rderung der Bildungsgerechtigkeit

Germering, 9. Mai 2023. In seinem Vortrag bei den „Schul-IT-Beschaffertagen“ hat der Vorstand der Stiftung Digitale Bildung, J?rgen Biffar, dargelegt, dass im Unterschied zu den Bereichen Hardware und IT-Infrastruktur der Softwarebereich bei der staatlichen F?rderung der Digitalisierung an Schulen bisher vernachl?ssigt werde. Da ein funktionierender Softwaremarkt aktuell noch nicht vorhanden sei, m?sse ?ffentliche F?rderung die Entwicklung guter Lernsoftware vorantreiben. Hochwertige Lernsoftware kann aus seiner Sicht den Lehrberuf durch Entlastung der Lehrkr?fte wieder attraktiver machen und in der Folge auch die Bildungsgerechtigkeit erh?hen, indem die Lehrkr?fte wieder Freiraum f?r die individuelle F?rderung aller Sch?lerinnen und Sch?ler erhalten.

Die Schul-IT-Beschaffertage wurden von der Fachzeitschrift „Beh?rden Spiegel“ und der Rechtsanwaltsgesellschaft „Mayburg“ am 26./27. April als Webkonferenz veranstaltet. J?rgen Biffar ging in seinem Vortrag zu Lernsoftware auf die Hauptherausforderungen ein, vor denen das Bildungssystem heute steht: Lehrkr?ftemangel und zunehmende Bildungsungerechtigkeit. Aufgrund des Lehrkr?ftemangels und der hohen Belastung der Lehrkr?fte kann in den Schulen immer weniger auf einzelne Sch?lerinnen und Sch?ler eingegangen werden. Das hat einerseits zur Folge, dass der Lehrberuf immer unattraktiver wird und andererseits, dass sich die Bildungschancen der Kinder aus Familien verringern, die nicht auf zus?tzliche Ressourcen wie private Nachhilfe oder Privatschulen zugreifen k?nnen. Lernsoftware ist aus Sicht des Vorstands der Stiftung Digitale Bildung ein geeignetes Mittel, um den Lehrkr?ften den n?tigen Freiraum zum Eingehen auf die individuellen Anforderungen der Lernenden zu verschaffen.

Erh?hung der Lernmotivation durch Gamification und Interaktion
Lernsoftware kann nach Auffassung der Stiftung, wenn sie als ganzheitliches Lernsystem konzipiert ist, die Lehrkr?fte von den Routineaufgaben der grundlegenden Wissensvermittlung entlasten. Darin umgesetzte aktuelle didaktische Konzepte sorgen mit Gamification, Storytelling, vielseitigen Interaktionen und ansprechender grafischer Gestaltung f?r eine hohe Motivation beim Lernen. Die Lehrkr?fte sind umfassend ?ber den Lernstatus der einzelnen Sch?lerinnen und Sch?ler informiert und k?nnen im Unterricht das per Lernsoftware erworbene Grundwissen vertiefen und gezielt auf den individuellen F?rderbedarf der Lernenden eingehen.

Die hohen Anfangsinvestitionen und ung?nstige Rahmenbedingungen – wie etwa Zulassungsverfahren f?r Lernsoftware, die sich an den Zulassungsanforderungen f?r Lehrb?cher orientieren – haben bisher verhindert, dass ein Markt f?r Lernsoftware in Form digitaler Lernsysteme entsteht. „Dass hochwertige Software viel Geld kostet, und zwar deutlich mehr als die Hardware, auf der sie l?uft, ist in der Industrie und auch in der ?ffentlichen Verwaltung l?ngst bekannt. Im Bildungsbereich haben in den vergangenen Jahren Bund und L?nder viele Milliarden in die Hardwareausstattung von Sch?lern und Lehrern investiert, aber so gut wie nichts in gute Lernsoftware“, so Biffar.

Forderung nach ?ffentlicher F?rderung von Lernsoftware-Entwicklung
Die Forderung des Stiftungsvorstands an die Politik: „Wenn noch kein Markt da ist, kann nur ?ffentliche F?rderung die Entwicklung guter Lernsoftware vorantreiben. Entsprechende F?rderprogramme m?ssen einerseits ?ber mehrere Jahre laufen, und andererseits so konzipiert sein, dass die beg?nstigten Anbieter gezwungen sind, iterativ mit ihrer Software auf den maximalen Lernerfolg der Sch?lerinnen und Sch?ler hinzuarbeiten.“

Der vollst?ndige Vortrag von J?rgen Biffar steht zum Download auf www.digi-edu.org bereit.

Keywords:Bildungsgerechtigkeit, Lehrermangel, Lernsoftware, Bildungspolitik

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