Volatilit?t als neue Normalit?t f?r den Euro-Raum?
Technologie entscheidend bei Entlastung der Lieferketten w?hrend der Volatilit?tszyklen.
Die Bestellungen sind seit Anfang 2021 in die H?he geschnellt. Im dritten Quartal jedoch ging das Auftragsvolumen so stark zur?ck wie bei den ersten Lockdowns Anfang 2020. Angesichts des hohen Anstiegs der Bestellungen im zweiten Quartal schien eine gewisse Korrektur unvermeidlich. Aber der starke R?ckgang im dritten Quartal deutet auf umfassendere Ver?nderungen hin als erwartet. Das zeigen die Daten des aktuellen Index of Global Trade Health von Tradeshift.
Der Index untersucht B2B-Transaktionen (Bestellungen von K?ufern und Rechnungen von Lieferanten), die ?ber die Tradeshift-Plattform get?tigt werden. Der Bericht basiert ab sofort auf einem verbessertes Indexmodell, das die viertelj?hrlichen Handelsvolumen, mit denen der Vorjahre vergleicht. Dem Index liegt ein Basiswert von 100 zugrunde. Ein Wert ?ber 100 bedeutet ein ?ber dem Trend liegendes Wachstum im Vergleich zu mittelfristigen, saisonalen Trends. Ein Wert unter 100 ein unter dem Trend liegendes Wachstum.
Unternehmensumfragen in den USA, im Vereinigten K?nigreich und in der Eurozone verdeutlichen, dass sich Bestellaktivit?ten verlangsamen, da sich die Lieferzeiten verl?ngern, die Engp?sse versch?rfen und die Rohstoffpreise steigen. Die Daten des Index of Global Health von Tradeshift f?r das dritte Quartal 2021 zeigen, dass das kumulative Wachstum des Auftragsvolumens im Vergleich zum Vorquartal weltweit um 24 Punkte gesunken ist. Ein Indexwert von 85 im dritten Quartal verdeutlicht, dass das Auftragsvolumen 15 Punkte unter dem Niveau liegt, das Tradeshift f?r den Zeitraum vor der Pandemie prognostiziert hatte.
Volatilit?t: die neue Normalit?t f?r den Euro-Raum?
Laut dem Index ist die Anzahl der neuen Auftr?ge in den Lieferketten im Euro-Raum im dritten Quartal alarmierend zur?ckgegangen. Mit einem Wert von 74 liegt das Auftragsvolumen gegen Ende 2021 deutlich unter den Erwartungen.
Das Rechnungsvolumen stieg im dritten Quartal deutlich an. Eine Folge des hohen Auftragsvolumens im Vorquartal. Sollte sich dieser Trend fortsetzen, k?nnten sich die Engp?sse in der Lieferkette allm?hlich aufl?sen. Die Diskrepanz zwischen Rechnungen und Auftr?gen ist im Euro-Raum im weltweiten Vergleich derzeit die gr??te.
Massive Probleme bei der Auftragsabwicklung
Laut den weltweiten Index-Daten haben die Lieferanten durch den anhaltenden Nachfrageschub Schwierigkeiten, den hohen Auftragsbestand zu erf?llen. Das globale Rechnungsvolumen, das anzeigt, wie schnell Lieferanten Auftr?ge erf?llen, stieg langsamer als erwartet um 5 Punkte und liegt weiterhin 31 Punkte unter den Prognosen vor der Pandemie.
„Die Diskrepanz, die wir zwischen den Bestellungen und der Rechnungsstellung sehen, ist ein Hinweis auf massive Probleme bei der Auftragsabwicklung in den globalen Lieferketten“, sagt Christian Lanng, Gr?nder und CEO von Tradeshift. „Die Eink?ufer beginnen, die Sinnhaftigkeit neuer Bestellungen in Frage zu stellen. Je l?nger diese Situation anh?lt, desto wahrscheinlicher wird ein l?ngerer Umschwung bis ins Jahr 2022.“
Ungleichgewicht verlangsamt Aufschwung
Laut dem Index of Global Health von Tradeshift verlangsamt das derzeitige Ungleichgewicht den Aufschwung, der an den wichtigsten Knotenpunkten der Lieferkette boomt. Das Wachstum des Transaktionsvolumens in den USA sank auf 98, verglichen mit einem Wert von 108,5 im zweiten Quartal. In China sank der Transaktionsindex auf 96, ein R?ckgang um 2 Punkte im Vergleich zum Vorquartal. Die Aktivit?t in den Lieferketten der Eurozone stieg im 3. Quartal immerhin um 0,5 Punkte. Aber ein Indexwert von 82 deutet darauf hin, dass es noch ein weiter Weg ist, bis sich die Aktivit?t gegen?ber dem Bereich vor der Pandemie normalisiert.
„Wir m?ssen anfangen, jede Lieferkette als Teil eines umfangreichen ?kosystems zu sehen“, so Lanng weiter. „Technologien, die Eink?ufer und Lieferanten virtuell miteinander verbinden sind entscheidend. Sie tragen dazu bei, den Druck zu verringern, der sich w?hrend der Volatilit?tszyklen aufbaut. Enormes Potenzial sehe ich vor allem in zwei Bereichen. Der erste ist die digitalisierte Finanzierung, um versch?ttetes Betriebskapital freizusetzen. So erhalten Lieferanten einen Anreiz mehr Best?nde zu halten. Und der zweite sind dynamische Online-B2B-Marktpl?tze, die in der Lage sind, Kapazit?ten in der Lieferkette intelligent zu b?ndeln und sie an Bereiche mit hoher Nachfrage anzupassen.“
Weitere Index-Daten nach Branchen und IT-Ausgaben
Hersteller legen noch einen Gang zu: Die Lieferketten des verarbeitenden Gewerbes laufen seit dem Ende der ersten Abschottung auf Hochtouren. Anfang 2021 schien es, als h?tte der Sektor sein Limit erreicht. Unsere Daten deuten jedoch darauf hin, dass die Hersteller im dritten Quartal einen h?heren Gang einlegten und das Transaktionsvolumen um 10 Punkte ?ber dem erwarteten Niveau lag.
Lieferketten im Einzelhandel erreichen Stabilit?t: Die Aktivit?t in den Lieferketten des Einzelhandels war nach einem starken Aufschwung in der zweiten H?lfte des Jahres 2020 deutlich zur?ckgegangen. Das Transaktionsvolumen im dritten Quartal stieg im Vergleich zum Vorquartal um 12 Punkte und lag damit knapp unter dem erwarteten Wert. Die Daten deuten darauf hin, dass die Lieferketten des Sektors wieder eine gewisse Stabilit?t aufweisen.
Transport- und Logistikunternehmen weiterhin an Belastungsgrenze: Steigende Transportkosten bereiten den Betreibern von Lieferketten zunehmend Sorgen. Dennoch ist das Transaktionsvolumen im gesamten T&L-Sektor w?hrend der Pandemie relativ konstant geblieben. Eine m?gliche Erkl?rung daf?r ist, dass der Sektor bereits an seiner Belastungsgrenze arbeitet. Die Preise m?gen zwar steigen, aber das tats?chliche Volumen der bef?rderten Waren nicht.
Technologieausgaben nehmen weiterhin zu: Unternehmen, die in die Digitalisierung investiert haben, sind besser in der Lage, freie Logistikkapazit?ten zu erkennen und zu nutzen. Die Technologieausgaben haben sich im 3. Quartal beschleunigt und sind im Vergleich zum Vorquartal um 16 Punkte gestiegen.
Den vollst?ndigen Q3 Index of Global Trade Health ist in englischer Sprache downloadbar auf der Tradeshift Website: https://hub.tradeshift.com/research-and-reports/the-tradeshift-index-of-global-trade-health-q3/
?ber den Tradeshift Index of Global Trade Health
Viele der weltweit gr??ten Eink?ufer und ihre Lieferanten nutzen die Handelstechnologie-Plattform von Tradeshift, um digitalisierte Einkaufs- und Rechnungsdaten auszutauschen. Der Index analysiert anonymisierte Transaktionsdaten, die ?ber die Plattform flie?en. Als Transaktionsvolumen bzw. Lieferkettenaktivit?ten definiert Tradeshift alle Handelsaktivit?ten und Forderungen aus Lieferantenzahlungen. Der Index gibt einen zeitnahen ?berblick dar?ber, wie sich externe Ereignisse auf den Business-to-Business-Handel auswirken. Zus?tzliche Umfragen und Kundeninterviews erg?nzen den Report.
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