Koalitionsvertrag als erster Schritt

Die neue Bundesregierung muss jetzt liefern

– Steuererleichterungen setzen Impulse f?r die Sanierung
– 18,9 Prozent weniger Baugenehmigungen als im Vorjahr
– Nun kommt es auf eine z?gige, praxisnahe Umsetzung an

Berlin, 11. April 2025 – Der Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSU und SPD liegt vor. Hervorzuheben sind unter anderem die geplante Vereinfachung von Planungsverfahren, die Absicherung des Geb?udetyps E sowie die steuerliche Absetzbarkeit von Sanierungskosten bei geerbten Immobilien. Ein weiterer positiver Punkt ist die Ank?ndigung eines Gesetzentwurfs f?r einen „Wohnungsbau-Turbo“ innerhalb der ersten 100 Tage der neuen Bundesregierung.

Axel Haas, Gesch?ftsf?hrer des DIvB, begr??t die angek?ndigten Initiativen, zu den Bereichen Entb?rokratisierung und Verstetigung der F?rderma?nahmen im Rahmen der Sanierung. Wichtig ist ihm, dass die Entb?rokratisierung nicht beim Bund Halt macht. Auch die Bundesl?nder haben Herausforderungen. Im Fokus sollten einfachere Baugenehmigungsverfahren stehen. Unterhalb von Sonderbauten werden oftmals Ma?nahmen gefordert, die keine Rechtsgrundlage haben und eher auf Wunsch nachgelagerter Stellen im Rahmen von m?ndlichen Absprachen, ohne Verwaltungsakt, von den Bauherren selbst zu beantragen sind. So wird entweder das Bauen verteuert – teilweise bis zu f?nf Euro pro qm Miete im Ergebnis – oder der Bau wird ad acta gelegt. So gibt es weder schnelleres noch kosteng?nstigeres Bauen. Dar?ber hinaus stehen f?r Ihn die F?rderma?nahmen im Feld der Sanierung im Fokus. Klimaneutralit?t ist auch eine Frage von sparsamem Umgang mit Ressourcen. Auch „gr?ner Strom“ ist nicht unbegrenzt verf?gbar.

Der Koalitionsvertrag zeigt: „Die Herausforderungen im Bausektor sind erkannt – aber erkannt, hei?t noch nicht gel?st“, sagt Haas. „Wir stehen bereit und freuen uns darauf, gemeinsam mit den neuen Ministerinnen und Ministern die Umsetzung anzugehen, damit Deutschland bei der Geb?udesanierung endlich Tempo macht und seine Klimaziele erreicht.“

Die H?rde: Sanierung energieintensiver Altbauten in Deutschland stockt

Eigentlich m?sste eine regelrechte Sanierungswelle durch Deutschland rollen. Doch bei Bau und Sanierung herrscht Ebbe. Zahlen des Statistischen Bundesamts zeigen, wie sich der Wohnungsbau abschw?cht. Zwischen Januar und November 2024 wurden 193.000 neue Einheiten genehmigt, ein R?ckgang um 18,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Im November 2024 wurden 17.900 Wohnungen genehmigt, 13 Prozent weniger als im Vergleichsmonat des davorliegenden Jahres.

„Was als Sicherheit gedacht war, ist zur Dauerbremse geworden“, warnt Haas. „Die Flut an Vorschriften l?hmt Bauunternehmer, und treibt, wie gesagt, die Kosten. So wird die Wohnungsnot versch?rft, statt gelindert.“

Ein eindringliches Beispiel daf?r ist der vorbeugende Brandschutz: Seit dem D?sseldorfer Flughafenbrand 1996 wurden die Vorschriften massiv versch?rft – mit anf?nglichem Erfolg. Die Zahl der Brandtoten sank zwischen 2000 und 2023 um 40 Prozent. Seither stagniert der Effekt jedoch: Die Opferzahlen liegen stabil unter 350 und auch die Schadenssummen bleiben konstant. Dies zeigt: Neue Auflagen bringen kaum mehr Sicherheit, daf?r aber wachsende B?rokratie und ein ?berkompliziertes Baurecht.

Zentrale Aufgabe der neuen Regierung: Klimaschutz

Der Geb?udesektor verantwortet ein Drittel der bundesweiten CO2-Emissionen. Die bis 2026 umzusetzende EU-Geb?uderichtlinie (EPBD) verlangt bis 2035 eine Senkung des Prim?renergieverbrauchs des Wohngeb?udebestands von mindestens 20 Prozent. Ohne schnellere und einfachere Sanierungsverfahren bleiben diese Ziele unerreichbar. Im Koalitionsvertrag sichert die Bundesregierung nun zwar zu, die Spielr?ume bei der Umsetzung der EU-Geb?uderichtlinie auszusch?pfen. Die angek?ndigte Verl?ngerung der Umsetzungsfristen sieht das DIvB allerdings kritisch – sie birgt die Gefahr, dringend notwendige Fortschritte weiter zu verz?gern.

Seit Mitte April 2024 haben die EU-Mitgliedstaaten zwei Jahre Zeit, die ?berarbeitete Geb?uderichtlinie in nationales Recht zu ?berf?hren und konkrete Ma?nahmen zur Umsetzung der Klimaziele zu entwickeln. Dabei m?ssen sich die Mitgliedsstaaten vor allem auf die Geb?ude mit der schlechtesten Energieeffizienz („Worst Performing Buildings“) konzentrieren: Diese sollen 55 Prozent der erzielten Senkung beisteuern.

„Es ist wichtig, dass die neue Bundesregierung das Thema angeht“, so Axel Haas. „Der Koalitionsvertrag ist ein Schritt in die richtige Richtung. Aber ein Papier oder eine Unterschrift allein verringert keine CO2-Emissionen“, betont Haas. „Die neue Legislaturperiode muss nun genutzt werden, um praxisnahe Standards zu schaffen und Planungsverfahren zu entschlacken. Nur so l?sst sich die EU-Geb?uderichtlinie fristgerecht und wirkungsvoll umsetzen. Wir w?nschen der Regierung die n?tige Entschlossenheit und viel Erfolg bei der Umsetzung dieser
wichtigen Vorhaben.“

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