Bensheim – 11. April 2022 – Der Analytics-Softwareanbieter FICO stellt die Ergebnisse seiner j?ngsten „Consumer Fraud“-Studie* vor. Die Ergebnisse zeichnen ein spannendes Bild von dem Spagat, den Finanzdienstleister meistern m?ssen, um einerseits die hohen Erwartungen ihrer Kunden in Sachen Sicherheit bei Finanztransaktionen zu erf?llen, andererseits aber auch ein H?chstma? an Komfort zu bieten.
Hohe Erwartungen der Bankkunden an Betrugsbek?mpfung und Komfort – Geldw?sche geht gar nicht
Finanzbetrug dulden die Befragten mehrheitlich nicht. So w?rden 58 Prozent die Bank wechseln, sollte diese in einen Geldw?scheskandal verwickelt sein. Wenn es bei einer ihrer Transaktionen oder auf einem ihrer Konten zu einem Betrugsvorfall kommen w?rde und die Reaktion der Bank darauf f?r sie nicht zufriedenstellend ausfiele, w?rden 30 Prozent die Bank wechseln. 59 Prozent w?rden sich bei der Bank beschweren. Schl?gt eine Online-Transaktion beim ersten Anlauf fehl – weil unter anderem gegebenenfalls Sicherheitsvorkehrungen greifen – w?rden rund 15 Prozent das Finanzinstitut wechseln. Bei zwei bis drei Fehlschl?gen w?rden rund 32 Prozent ihrer Bank ade sagen, nach vier oder mehr weitere 11 Prozent. Nur 21 Prozent w?rden die Bank wegen fehlschlagender Transaktionen nicht wechseln.
„Wir erleben eine Diskrepanz zwischen den Erwartungen an die sichere Abwicklung von Finanztransaktionen einerseits und den Komfort dabei andererseits. Die Verbraucher dulden nur in geringem Ausma? Abbr?che oder Fehlschl?ge“, kommentiert Jens Dauner, Vice President und Managing Director Continental Europe bei FICO.
In Sachen Banking-Sicherheit noch Luft nach oben
Rund 25 Prozent der Befragten halten Sicherheits?berpr?fungen bei Bezahlvorg?ngen mit Kredit- und Debitkarten sowie bei Dauerauftr?gen oder ?berweisungen f?r nicht ausreichend. 27 Prozent sind der Meinung, dass bei einer Online-Zahlung mit ihrer Debit- oder Kreditkarte zu wenige Sicherheits?berpr?fungen stattfinden. Bei der Zahlung mit Debit- oder Kreditkarte in einem Gesch?ft kommt sogar laut 36 Prozent der Befragten die ?berpr?fung zu kurz. Bei Dauerauftr?gen sind rund 18 Prozent mit den Sicherheitschecks unzufrieden, bei ?berweisungen 20 Prozent.
Nur 5,4 Prozent der Befragten haben Bedenken, Opfer von Scams zu werden. Scams sind Betrugsformen, bei denen Kriminelle ?ber gef?lschte E-Mail- oder Audiobotschaften versuchen, Internetnutzer dazu zu bringen, ihnen Geld zu senden. Versprochene Gegenleistungen werden dabei nie erbracht. Neben Geld, das man bei dieser Betrugsform als Vorschussleistung entrichtet und verliert, besteht auch die Gefahr, sich schwerwiegend strafbar zu machen.
„Deutsche Verbraucher untersch?tzen die Gefahr von Scams, also wenn Betr?ger sie ?berlisten und unrechtm??ig Geld erhalten“, kommentiert Jens Dauner. „Wenn die Verbraucher denken, dass sie zu schlau sind, um auf Scams hereinzufallen, sto?en die Warnungen der Banken davor auf taube Ohren. Um die Kunden zu sch?tzen, m?ssen Banken bei der Identifizierung solcher Betrugsf?lle deshalb nachjustieren. Das k?nnen sie mit dem Einsatz von Analytics-L?sungen, die selbst betr?gerisches Verhalten erkennen, das nicht bestimmten Mustern folgt. So l?sst sich verhindern, dass Zahlungen an Betr?ger geleistet werden.“
Kundendaten lassen zu w?nschen ?brig
Egal ob digital oder analog, eines muss sich dringend verbessern: Die Kundendaten! Denn die Befragten geben an, dass ihre Finanzdienstleister falsche Daten von ihnen haben, wenn es um die Adresse (21 Prozent), die Handynummer (36 Prozent), die Festnetznummer (49 Prozent) oder die E-Mail-Adresse (28 Prozent) geht. Ganze sieben Prozent sagten, dass ihre Bank keine dieser Daten korrekt vorliegen hat. Das bedeutet, dass selbst bei wichtiger postalischer Korrespondenz rund jeder f?nfte Brief nicht zugestellt werden kann.
Von wegen Digitalisierung: Deutsche Bankkunden wollen Finanztransaktionen k?nftig auch noch in der Filiale t?tigen
W?hrend alle befragten Deutschen ?ber ein eigenes Konto verf?gen, besitzen nur rund 85 Prozent ein Mobiltelefon. Damit sind knapp 15 Prozent der Kunden nicht per Whatsapp, SMS oder Banking App erreichbar und faktisch vom Online-Banking ausgeschlossen. Im internationalen Vergleich sind nur knapp sieben Prozent der Bankkunden ohne eigenes Smartphone unterwegs. Banken sollten also trotz der voranschreitenden Digitalisierung ihre weniger oder nicht digitalen Kunden nicht aus den Augen verlieren. Dass die pers?nliche Betreuung in der Bankfiliale hierzulande weiterhin eine Rolle spielt, zeigen auch folgende Ergebnisse: Normalisieren sich Wirtschaft und Alltag in Bezug auf die Pandemie wieder, wollen 12 Prozent der Befragten vollst?ndig zur?ck zum Management ihrer Finanztransaktionen ?ber die Bankfiliale, 16 Prozent wollen ein hybrides Modell mit online.
Die komplette Studie gibt es hier zum Download.
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*Dabei wurden ?ber 12.000 Personen weltweit zu ihren Bedenken in Bezug auf die Sicherheit von Finanzdienstleistungen sowie zu ihren Erwartungen und ihrem Umgang im Zusammenhang mit Finanzbetrug befragt. 1.002 der Befragten kommen aus Deutschland.
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Keywords:Finanzwesen, Online-Banking, Studie, FICO, Finanzbetrug, Geldw?sche
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