Von Millionenpreisgeldern bis Mediensucht: Die Dualit?t des E-Sports.
E-Sport hat in den letzten Jahren eine beeindruckende Entwicklung durchlaufen. Mit Preisgeldern, die beim „The International 2021“ Dota-2-Turnier bis zu 40 Millionen US-Dollar erreichen, steht er mittlerweile auf Augenh?he mit traditionellen Sportevents. ?ber 60 L?nder haben E-Sport bereits offiziell als Sportart anerkannt, unter anderem in Schweden und Frankreich. Doch stellt sich die Frage: Verdient E-Sport diese Anerkennung wirklich? Und welche Auswirkungen h?tte sie?
Die Frage nach der Legitimit?t von E-Sport als Sport polarisiert. Eine deutsche Studie (Bitkom Umfrage) offenbarte, dass lediglich 23 % der Allgemeinbev?lkerung und 33 % der Gamer E-Sport als echten Sport sehen. Bef?rworter betonen die Parallelen zu traditionellen Sportarten: intensive Fingerfertigkeit, hohe Konzentration und strategisches Geschick. Profi-E-Sportler sind zudem oft von einem Team aus Ern?hrungsberatern, Psychologen und Sporttherapeuten umgeben. Eine offizielle Anerkennung k?nnte die Branche professionalisieren und finanzielle Unterst?tzung f?r Teams und Vereine erm?glichen.
Kritiker jedoch sehen die Sache anders. Sie bem?ngeln den fehlenden physischen Aspekt und betonen, dass im Gegensatz zu traditionellen Sportarten, E-Sport-Titel von Unternehmen kontrolliert werden. Hinzu kommt die problematische Gl?cksspielkomponente einiger E-Sport-Spiele, etwa durch Lootboxen oder KI-gesteuerte Charaktere. Es gibt auch Bedenken hinsichtlich der Vorbildfunktion: Oft steht nur der Erfolg im Vordergrund, nicht der Weg dorthin.
Ein interessanter Einwand kommt von denen, die fragen, warum Musiker oder K?nstler, die ebenfalls hohen Anforderungen ausgesetzt sind, nicht als Sportler gelten. Hier zeigt sich die Entertainment-Facetten des E-Sports.
Florian Buschmann, Initiator von „Offline Helden“, einer Initiative gegen Mediensucht in Schulen, spricht aus eigener Erfahrung. Einst selbst von dem Traum beseelt, E-Sportler zu werden, nutzte er dies, um seinen exzessiven Spielkonsum zu legitimieren. Doch in Wahrheit k?mpfte er gegen eine Sucht. Er warnt vor den Gefahren, insbesondere f?r junge Menschen mit Ambitionen im E-Sport.
Ein m?glicher Mittelweg k?nnte sein, E-Sport durch Jugend- und Sozialhilfe zu f?rdern, statt ihn offiziell als Sport anzuerkennen. Dies w?rde den professionellen E-Sport unterst?tzen, ohne die Risiken einer vollumf?nglichen Anerkennung in Kauf zu nehmen.
Eines ist sicher: E-Sport gewinnt in unserer Gesellschaft immer mehr an Bedeutung. Eine differenzierte Auseinandersetzung mit dem Thema ist unerl?sslich.
Weitere Informationen unter: https://www.florian-buschmann.de
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