(Frankfurt am Main, 15.05.2024) Die Vielfalt und Komplexit?t der Herausforderungen, denen F?hrungskr?fte gegen?berstehen, ist immens. Immer mehr Chefs neigen dazu, auf Alkohol, Medikamente, Stimulanzien und kognitive Enhancer zur?ckzugreifen. Es ist jedoch nur wenigen bewusst, dass diese Mittel ihre F?higkeit zur Entscheidungsfindung, ihre F?hrungskompetenz und den Ruf des Unternehmens ernsthaft gef?hrden k?nnen.
Dieses Ph?nomen – weit entfernt von der medialen Aufmerksamkeit, die Prominenten, Sportlern und Politikern zuteilwird – wird nicht nur tabuisiert sondern in der Unternehmensanteilen Drogenpolitik und -Pr?vention systematisch ausgeblendet – ein ernstzunehmender Fehler, der in eine mehrfache Krise f?hrt, wei? Entscheidungsexpertin Dr. Johanna Dahm. Zusammen mit ?rzten und Sucht-Beratern und auch Betroffenen hat sie das Problem nun systematisch erforscht und in ihrem „Drogenreport 2024“ ver?ffentlicht.
Drogenreport 2024: Neue Erkenntnisse zu Schlafmangel und Langeweile
Die Anf?lligkeit von Entscheidungstr?gern f?r Drogenmissbrauch ist nicht nur gut dokumentiert, sondern auch alarmierend. 59% greifen aus Schlafmangel zum Glas, Faktoren wie die systematische Selbst?bersch?tzung der eigenen Leistungsf?higkeit und der Druck, st?ndig H?chstleistungen zu erbringen, sind treibende Kr?fte hinter diesem Trend. 1 von 10 M?nnern hat sich schon an Gl?cksspielen versucht, die meisten der 4,5 Millionen Sportwetten-S?chtigen geben als. urspr?ngliche Motivation f?r Gl?cksspielsucht Langeweile oder einen Zustand des Bore-Outs im Job an, was die Vielschichtigkeit des Problems unterstreicht.
Drogenreport 2024: R?ckfall bei F?hrungskr?ften – hohe Kosten drohen
Die Folgen des Substanzmissbrauchs sind weitreichend und beeintr?chtigen die Entscheidungsfindung, F?hrung, Kommunikation und die operative Arbeit signifikant. Mit einer R?ckfallquote von 71% f?r F?hrungskr?fte im Vergleich zu 60% bei Nicht-F?hrungskr?ften wird das Ausma? der Krise deutlich. Dar?ber hinaus verursacht der Konsum von Drogen und die daraus resultierenden Verhaltens?nderungen erhebliche Kosten f?r die Gesellschaft – gesch?tzte 40 Milliarden Euro pro Jahr in Deutschland allein, wobei ein Gro?teil dieser Kosten auf das Verhalten von M?nnern zur?ckzuf?hren ist. Diese Statistik spiegelt auch die geschlechtsspezifische Natur der Sucht wider, mit einem ?berw?ltigenden Anteil von 85% m?nnlichen Betroffenen.
Aufkl?rung in Unternehmen: Johanna Dahms dringender Appell
Laut Johanna Dahm sind Aufkl?rung und transparente Auseinandersetzung innerhalb der jeweiligen Unternehmenskultur dringend ?berf?llig. Ebenso pl?diert sie f?r die Untersuchung von Entscheidungsfindungsprozessen: „Ob Mobbing oder sexuelle ?bergriffe, oder auch einfach die aufgeschobenen Entscheidungen, die in Talkshows diskutiert werden bis hin zum verbrannten Geld, dass dann in den Medien Schlagzeilen macht – wir m?ssen hinterfragen, unter welchen Umst?nden und Bedingungen die Entscheidungen getroffen wurden“. Johanna Dahm kennt die Dynamiken von Aussendiensttagungen, sie arbeitet gerade auch mit weiblichen Entscheidern, die sich von den Gelagen ihrer m?nnlichen Kollegen diskutieren. “ hier liegen die eigentlichen Gr?nde, warum Frauen in der Chefetage oder als Vorstand scheitern, weil sie hinter verschlossenen T?ren die Rituale nicht mit zelebrieren wollen, die unter M?nnern zu lange Zeit als geheime Erfolgsfaktoren gegolten haben“, so Dahm.
Drogenreport 2024: Fr?her Cannabis-Konsum beg?nstigt Psychosen
Ein weiteres besorgniserregendes Detail ist das erh?hte Risiko einer Psychose durch Erstkonsum von Substanzen vor dem 18. Lebensjahr, was die Wichtigkeit einer fr?hzeitigen Pr?vention und Intervention unterstreicht. Gleiches gilt f?r die Auszubildenden und Abiturienten, die zu 25 % ihren Abschluss nur noch unter Zuhilfenahme von Substanzen machen k?nnen, weil sie dem Leistungsdruck und der Pr?fungsangst nicht mehr standhalten k?nnen. Zudem muss das Klischee des Monokonsums revidiert werden, da in Wirklichkeit oft eine Kombination verschiedener Suchtmittel, z.B. Tabletten in Verbindung mit Alkohol, konsumiert wird. Ebenso wenig gerechtfertigt ist das Vorurteil, dass spezielle Drogen wie zum Beispiel Kokain, nur in spezifischen Branchen wie etwa der Finanzbranche vorzufinden seien. Berufsvertreter aller Branchen konsumieren tats?chlich alle im Handel zu erwerbenden Suchtmittel, je nach Einstieg und Verf?gbarkeit. Tats?chlich unterst?tzen beziehungsweise decken manche Sektoren sogar den Vollzug als eine Art offenes Geheimnis.
Drogenreport 2024: Neue Personalstrategien dringend n?tig!
Es muss ein offener Dialog ?ber die Gefahren des Substanzmissbrauchs und dessen Auswirkungen auf die Entscheidungskompetenz gef?hrt werden. Gleichzeitig m?ssen Unternehmen ihre Personalentwicklungsstrategien anpassen, um den zunehmenden Herausforderungen durch VUKA und den ver?nderten Konsumgewohnheiten gerecht zu werden.
„Spirituosenhersteller forschen bereits an Konsumg?tern, die keinen Alkohol mehr enthalten, aber eine vor?bergehend gleiche Wirkung haben. D.h.: abends ausgelassen feiern, tags?ber stockn?chtern. Ohne Abh?ngigkeit. So muss die Zukunft sein!“ pl?diert Dahm. Sie wei?, dass Entscheidungen schon jetzt durch die k?nstliche und generative Intelligenz kontrolliert und zu gro?en Teilen ?bernommen werden. Unsicherheitsfaktor dabei ist der Mensch: Fehltritte unter Substanz-Missbrauch werden dann umso schwerwiegender sein. Doch sollten Firmen auch die Attraktivit?t der Sucht wahrnehmen. Dahm: „Gerade beim Wetten geht es nicht nur um die Hoffnung auf materiellen Gewinn, sondern paradoxerweise auch um die materiellen Verluste, die oftmals die unmittelbare „Belohnung“ f?r schnelle Entscheidungen darstellen. Im Gegensatz zum Berufsalltag bieten Gl?cksspiele ein Gef?hl der Zugeh?rigkeit zu einem Team, die Hoffnung auf Erfolg und vor allem das unmittelbare Feedback auf Entscheidungen. Diese Faktoren stellen gro?e Suchtmotive dar, die durch den starken Kontrast zum Berufsleben noch verst?rkt werden“.
Hirndoping: Wenn Erfolg blind macht
Ein besonderer Fokus sollte auf dem Erkennen und Akzeptieren pers?nlicher Grenzen liegen, insbesondere angesichts der Tatsache, dass mit der Hilfe von Beruhigungsmitteln oder sogenanntem Hirndoping Entscheidungen v?llig anders ausfallen: Risiken werden anders eingesch?tzt, kurzfristige Erfolge werden langfristigen vorgezogen, ethische Grenzen und sogar eigene Zusagen nicht mehr eingehalten. Potenziert wird dieses Verhalten durch „Rottung“: „Kommen mehrere Konsumenten in einem Meeting zusammen, stacheln sie sich in ihren Absichten an. So mutiert ein kleines Invest schnell zur Milliarden-Transaktion, w?hrend der 5-Jahres-Plan als langweilig und zu wenig innovativ abgestempelt wird.
Die Bew?ltigung dieser verborgenen S?chte am Arbeitsplatz ist eine gemeinsame Aufgabe. Sie erfordert den Einsatz von F?hrungskr?ften, HR-Experten und Gesundheitsfachleuten, um eine Kultur der F?rsorge, Pr?vention und Unterst?tzung zu f?rdern. Nur durch einen offenen Umgang mit diesen Themen, die Bereitstellung von Ressourcen f?r Betroffene und die F?rderung eines gesunden Arbeitsumfeldes k?nnen Unternehmen die Entscheidungskompetenz ihrer F?hrungskr?fte sichern und somit auch ihre eigene Zukunftsf?higkeit gew?hrleisten. Es ist von h?chster Wichtigkeit, dass Unternehmen in ihre Personalentwicklungsprogramme investieren, um ein Bewusstsein f?r die Risiken der Gesundheitsversorgung und Suchtpr?vention zu schaffen und F?hrungskr?fte in der Entwicklung von F?higkeiten zur Stressbew?ltigung und Entscheidungsfindung zu unterst?tzen. Dies umfasst auch die Bereitstellung von Ressourcen und Unterst?tzungsangeboten f?r diejenigen, die bereits von Sucht betroffen sind.
Drogenreport 2024: Regierung in der Pflicht – 4,5 Mio. spiels?chtig – Handeln n?tig!
Neben den bereits diskutierten Suchtformen, wie Drogen- und Alkoholmissbrauch, tritt die Wettspielsucht als eine weitere ernstzunehmende Bedrohung f?r die Entscheidungskompetenz von F?hrungskr?ften hervor. Urspr?nglich um der Monotonie und B?rokratischen des Arbeitsalltags zu entfliehen, sind inzwischen 4,5 Millionen Personen von dieser Sucht betroffen. Die Gl?cksspielindustrie zeigt ein starkes Wachstum und verfolgt das ambitionierte Ziel, bis 2030 jeden zweiten Erwachsenen in Deutschland zu erreichen. Hier sieht Dahm Handlungs- und Aufkl?rungsbedarf, um dem wachsenden Trend entgegenzuwirken.
Der Drogenreport 2024 kann angefordert werden unter kontakt@drjohannadahm.com
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