Digitalisierung: Verwaltungsleistungen 2023 digital?

Die ?rtlichen Bauaufsichtsbeh?rden k?mmern sich in Deutschland um die Einhaltung verschiedener Voraussetzungen, sowie um die Abwehr von Gefahren f?r die ?ffentliche Sicherheit. Jeder Neu- und Umbau ist mit einem Gang zur Bauaufsichtsbeh?rde verbunden und stellt f?r viele eine Last dar – das Schl?sselwort lautet Digitalisierung. Wie weit sind die ?ffentlichen Verwaltungsbeh?rden in Deutschland mit der Digitalisierung?

Ohne Bauaufsichtsbeh?rde keine baulichen Ver?nderungen, Umbauten oder Neubauten – zeitliche Kontaktaufnahme und ein gutes Miteinander erleichtern bauliche Ma?nahmen, wissen Immobilien- und Projektexperten Christian Ludes und Adrian Mende aus Oldenburg in Niedersachsen.

Bauamt oder Bauaufsichtsbeh?rde

Beim Bauamt handelt es sich um ein kommunales und auch Landes- oder Bundesamt, eine ?rtliche Beh?rde, die sich mit den verschiedensten Bauangelegenheiten befasst. Die Aufgabenbereiche der Bau?mter zwischen den einzelnen L?ndern variieren. Die jeweilige Bauaufsichtsbeh?rde in den deutschen Bundesl?ndern ist f?r Baugenehmigungsverfahren und Bauordnungsverfahren zust?ndig. Sie sind Verwaltungsbeh?rden mit Zust?ndigkeiten im Bereich des ?ffentlichen Baurechts. In Deutschland obliegt ihnen die Bauaufsicht und bietet allen B?rgern die M?glichkeit, gegen Bauvorhaben Beschwerde zu erheben. „Oftmals werden Bauamt und Bauaufsichtsbeh?rde f?r dasselbe gehalten, aber so ist es nicht, beide haben unterschiedliche Aufgaben“, erkl?rt Adrian Mende.

T?tigkeitsbereiche und Aufgaben

Das Bauamt widmet sich den planerischen Aufgaben, ist unter anderem f?r Baut?tigkeiten im Hochbau, der Wasserversorgung, Abwasserversorgung und der Betreuung ?ffentlicher Geb?ude und Anlagen zust?ndig. Die Bauaufsichtsbeh?rde hingegen ist f?r die Einhaltung der baurechtlichen Vorschriften und Bestimmungen der Bauordnung des jeweiligen Bundeslandes verantwortlich. Bauaufsichtsbeh?rden geh?ren in Deutschland zu den Verwaltungsbeh?rden. „Die praktische Frage stellt sich jeder Betroffene, wann das Bauamt oder die Bauaufsichtsbeh?rde zu kontaktieren ist“, sagt Christian Ludes.

Adrian Mende f?gt hinzu, dass sich das im Grunde nicht ganz trennen l?sst. Denn wenn vom Bauamt gesprochen wird, werden in der Regel zwei Instanzen gemeint: die Bauaufsichtsbeh?rde, die sich mit dem tats?chlichen Geb?ude befasst und dem Bau- oder Stadtplanungsamt beziehungsweise Gemeindeamt, das pr?ft, ob sich das Geb?ude in die Umgebung einf?gt. „Fakt ist, dass wenn f?r einen Neubau, Um- oder Anbau beispielsweise kein Bauantrag beim Bauamt bewilligt wurde, dann sieht es d?ster aus. Bau?mter sollten nicht untersch?tzt werden, denn ohne die entsprechende Genehmigung hat das Bauamt die Berechtigung, dass der Ursprungszustand wiederhergestellt werden muss und das ist nicht nur ?rgerlich, sondern oftmals sehr kostspielig“, erkl?rt Adrian Mende.

Beim Bau von Wohneigentum kommt man um einen Gang zur Bauaufsichtsbeh?rde nicht herum. Baugenehmigungsverfahren und Bauordnungsverfahren geh?ren zu den Hauptaufgaben der Bauaufsichtsbeh?rde. Ohne die Genehmigung der ?rtlichen Beh?rde darf weder ein Neubau umgesetzt werden noch jegliche gr??ere Umbauma?nahmen. Wenn es sich um einen Umbau handelt, wird vorerst abgefragt, ob durch den Ausbau neue Wohnfl?che entsteht. Adrian Mende erkl?rt, dass wenn dies der Fall ist, m?ssen bestimmte bauliche Anforderungen erf?llt werden, um die Sicherheitsstandards weiterhin gew?hrleisten zu k?nnen. Aspekte wie Statik und Brandschutz werden hier akribisch ?berpr?ft und genie?en eine hohe Priorit?t. Zusammenfassend l?sst sich sagen, dass ohne eine entsprechende Bewilligung des Bauamtes weder Neu- noch Umbau durchgef?hrt werden k?nnen.

Die Bauaufsichtsbeh?rde fordert beim Antrag auf einen Neubau verschiedene Unterlagen. So sind eine Baubeschreibung, Lageplan, Bauzeichnung mit Grundrissen, Schnitten und Ansichtszeichnungen nur ein Bruchteil der einzureichenden Dokumente. Nachweise bez?glich der Statik, W?rme- und Brandschutz sind hier f?r die Einhaltung der Sicherheitsstandards erforderlich.

Zukunft E-Government: Digitale Antragstellung – ein Pilotprojekt

Bisher waren jegliche Bauantr?ge nur pers?nlich und in Papierform zu beantragen, was in Zeiten der Digitalisierung verwundert. Laut Statista.com wurden 2019 in Deutschland 119.000 Baugenehmigungen zur Errichtung neuer Wohngeb?ude erteilt. „Bei den oft komplexen, langwierigen Verfahren mit zahlreichen Beteiligten und Unterlagen, Abhilfe und Unterst?tzung durch Digitalisierung w?re hierbei ein L?sungsansatz“, gibt Christian Ludes zu bedenken. Adrian Mende f?gt hinzu, dass die erforderlichen Dokumente f?r den Bauantrag von den Architektur- und Planungsb?ros bereits im Voraus digital erstellt werden. Im Anschluss werden diese aber wieder ausgedruckt und in umfangreichen Planungsordnern dreifach in der Bauaufsichtsbeh?rde eingereicht.

Seit Anfang 2021 scheint sich bez?glich der Digitalisierung aber auch bei den ?ffentlichen Verwaltungsbeh?rden einiges zu tun. So ist die Bauaufsichtsbeh?rde im Landkreis Nordwestmecklenburg Vorreiter, was die digitale Beantragung von Baugenehmigungen betrifft. „Was wir mit der Digitalisierung des Bauantrags erleben, ist eine Sternstunde der Digitalisierung in Deutschland“ – konklusionierte Marcus Richter, der Beauftragte der Bundesregierung f?r Informationstechnik und Staatssekret?r im Bundesinnenministerium. Auch die zust?ndigen ?mter Neubrandenburgs und Rostocks zeigten sich begeistert und sicherten zu, sich in naher Zukunft um einen angepassten digitalen Bauantrag f?r ihren Landkreis zu k?mmern. 2022 schaltete die Stadtverwaltung Oldenburg ein neues Serviceportal frei, das alle Dienstleistungen der Stadt Oldenburg nach dem Onlinezugangsgesetz (OZG) beinhaltet, mit dem Ziel der direkten Online Erledigung. Die Stadt Oldenburg nutzt eine App, in der angeschaut werden kann, wie k?nftige Bauprojekte sich in die Realit?t einf?gen, beispielsweise oder wie weit der Ausbau des kostenfreien WLAN-Netzes oder der E-Ladestruktur realisiert werden kann.

Christian Ludes gibt zu bedenken, dass die Digitalisierung mehr als nur die Umstellung von analogen zu digitalen Arbeitsweisen erm?glicht. F?r die ganzheitliche Umsetzung einer Bauaufsichtsbeh?rde braucht es neben technischen Komponenten und gesetzlichen Regularien, digitale Kompetenzen, Changemanagement, ganzheitliche Prozessbetrachtung sowie Strategieberatungen, ist der Immobilienexperte ?berzeugt.

B?rgerinnen und B?rger w?nschen sich Vereinfachungen durch Digitalisierung

Baugenehmigungsverfahren sind in Deutschland ein kosten-, zeit- und personalintensives Verfahren. Der Vorschlag liegt nahe, auch hier den z?hen Fortschritt bez?glich Digitalisierung der deutschen Verwaltungsbeh?rden voranzutreiben. Christian Ludes weist darauf hin, dass die B?rgerinnen und B?rger digital und mobil sind, sie sind vorbereitet und erwarten einen digitalen Service der Verwaltung, wie sie es von anderen Plattformen im Internet gewohnt sind. Der digitale Bauantrag bringt den entscheidenden Zeitvorteil, sowohl f?r die B?rgerinnen und B?rger und den Beh?rden. Bequem von Zuhause k?nnen die Eingaben erfolgen, Antragstellerinnen und Antragsteller m?ssen sich nicht nach den ?ffnungszeiten richten. Intelligente Antragsassistenten pr?fen direkt bei der digitalen Einreichung, ob Unterlagen fehlen oder Felder nicht ausgef?llt wurden, nur vollst?ndige Antr?ge k?nnen online abgeschickt werden. „Das w?re ein gro?er, effizienter Fortschritt, mit Zeitersparnis auf beiden Seiten f?r Genehmigungsverfahren. Ganz zu schweigen vom Gewinn der B?rgern?he mit E-Government durch unb?rokratischen Informationsaustausch und Service rund um die Uhr“, sagt Adrian Mende.

Digitaler Bauantrag f?rdert schnelles und kosteng?nstiges Bauen

Ein Baugenehmigungsverfahren kann heutzutage bis zu zehn Monate oder l?nger dauern. Das Einsparen dieser Zeit und damit verbundenen Ressourcen kann mithilfe eines Portals mit intelligenter Formularassistent erreicht werden, sind Digitalisierung Experten ?berzeugt. Auch E-Payment und E-Signatur vereinfachen den Prozess f?r Nutzer der Antragstellung und Sachbearbeiter. Mithilfe von intelligenten Online-Portalen wird die Zukunft digital, es m?ssen nicht mehr h?ndisch Auftrag-f?r-Auftrag abgearbeitet werden, sondern k?nnen mithilfe virtueller Kommunikationsplattformen parallel verarbeitet werden, was die Wartezeit auf die Genehmigung erheblich reduziert, sind Christian Ludes und Adrian Mende ?berzeugt.

V.i.S.d.P.:

Chanel Ehlers
Projektmanagerin & Bloggerin

Eigentlich ist Chanel Projektmanagerin f?r App-basierte Unternehmen, aber Ihre Leidenschaft ist das Bloggen und Ver?ffentlichen von Ideen, die die Welt bereichern und zu einem besseren Ort, nachhaltig und langfristig machen. Seit 2022 schreibt Chanel f?r ABOWI.com und ist erreichbar unter contact@abowi.com

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