Deutschlands Immobilienverwaltungen bew?ltigen mehr Aufgaben denn je. Doch die Verg?tung deckt das h?here Pensum nicht immer ab. In den meisten F?llen erreichen die Unternehmen nicht einmal den Inflationsausgleich. Das geht aus der neuen Verwalterentgeltstudie von BVI, IVD und der Deutschen Immobilien-Akademie hervor. Auf dem Deutschen Immobilienverwalter Kongress am 16. und 17. Mai 2024 in Berlin wurden die Ergebnisse vorgestellt.
Die Studie, die zuletzt 2021 durchgef?hrt wurde, zeichnet die Entwicklung der Verwalterentgelte nach – von der WEG- und Mietverwaltung bis zu gewerblichen Immobilien. Um eine m?glichst breite Datenbasis zu erreichen, haben sich der BVI Bundesfachverband der Immobilienverwalter e. V., der Immobilienverband IVD Bundesverband e. V. und die Deutsche Immobilien-Akademie (DIA) erneut zusammengetan. In Zusammenarbeit mit dem Center for Real Estate Studies (CRES) in Freiburg im Breisgau wurden insgesamt mehrere Hundert f?hrende Unternehmen der Wohnungswirtschaft befragt. Die Ergebnisse haben in der Branche f?r Aufsehen gesorgt, denn: „Die Studie zeigt, dass Deutschlands Verwalter immer noch nicht leistungsgerecht bezahlt werden“, kritisierte BVI-Pr?sident Thomas Meier auf dem Kongress. „Das Aufgabenspektrum w?chst, die Verg?tung hinkt hinterher.“
Regels?tze nur minimal gestiegen
Laut Studie zahlen Wohnungseigent?mergemeinschaften ihren Verwaltern je nach Gr??e und Lage des Objekts derzeit zwischen 23,80 Euro und 35,70 Euro je Einheit und Monat. Damit sind die Regels?tze in der WEG-Verwaltung im Vergleich mit 2021 um gerade einmal drei Euro im Schnitt gestiegen. In der Mietverwaltung f?llt der Preisanstieg sogar noch geringer aus: Die durchschnittlichen Regels?tze erh?hten sich selbst f?r gro?e Wohnanlagen nur um 60 Cent. „Damit wird in den meisten F?llen nicht einmal die Inflationsrate abgefedert – geschweige denn die Kostensteigerungen und der Mehraufwand, denen sich Verwalter gegen?bersehen“, betonte Meier.
Rund 30 Prozent h?here Lohnkosten
Mit welchen Marktentwicklungen sich Verwalter aktuell konfrontiert sehen, zeigte auf dem Kongress in Berlin DIA-Studienleiter Prof. Dr. Marco W?lfle: Die Branche unterliege demnach nicht nur zunehmenden technischen und rechtlichen Anforderungen, etwa bei Sanierungen; sie habe auch mit sp?rbar gestiegenen Kosten zu k?mpfen. So haben 70 Prozent der Befragten in der Studie angegeben, dass die Energiekosten und der Aufwand f?r Dienstleistungspartner h?her geworden seien. „Neben der Inflationsrate sind au?erdem die L?hne um bis zu 30 Prozent gestiegen, denn um qualifiziertes Personal in Zeiten des Fachkr?ftemangels zu halten, sind attraktive Konditionen erforderlich“, sagt W?lfle. Hinzu k?men Investitionen in die Digitalisierung und eine ad?quate B?roinfrastruktur.
WEG-Verwaltung erst ab zehn Einheiten attraktiv
Diese Kosten w?rden laut BVI in vielen F?llen dringend eine Vertragsanpassung erfordern. Doch nur wenige Verwalter nehmen diese regelm??ig vor – obgleich sich 86 Prozent derzeit als „ausgelastet“ oder „stark ausgelastet“ ansehen. Laut Studie k?nnen rund ein F?nftel der Befragten die Verg?tungen selten oder gar nicht anpassen. „Haupts?chlich aus Wettbewerbsgr?nden“, erkl?rt Verbandspr?sident Meier. Gleichzeitig verst?rke sich der Trend, die Kosten auf m?glichst viele Einheiten umzulegen: Immer mehr Immobilienverwaltungen konzentrierten sich auf mittlere und gr??ere Objekte, besonders in der WEG-Verwaltung. Hier sei das Marktangebot f?r Gemeinschaften mit zwei oder drei Einheiten fast nicht mehr existent. Erst ab zehn Einheiten sei ein Viertel der Befragten bereit, ihre Dienste anzubieten, bei H?usern mit zehn bis 18 Einheiten seien es bereits zwei Drittel. BVI-Pr?sident Meier wundert diese Entwicklung nicht: „Bei kleinen Wohngemeinschaften zahlen Verwalter immer h?ufiger drauf.“ Sie sind laut Studie in der Verwaltung rund 50 Prozent teurer als gro?e Liegenschaften. Ein Drittel der Unternehmen ist daher nicht mehr bereit, WEG-Mandate unter zehn Einheiten anzunehmen.
Modernisierung: ab 5.000 Euro gesondert abgerechnet
Positiv wurde in Berlin bewertet, dass sich immer mehr Verwalter auf Modernisierungsma?nahmen spezialisieren – und die Kosten als zus?tzlichen Leistungsposten abrechnen. F?r 87 Prozent der Befragten ist dies mittlerweile ?blich. Verg?tet wird in der Regel mit rund drei bis f?nf Prozent der Auftragssumme, sobald diese 5.000 Euro ?bersteigt. Doch das Zusatzhonorar sei f?r viele Hausgemeinschaften ein rotes Tuch und erfordere m?hselige ?berzeugungsarbeit vom Verwalter, kritisiert der BVI. Eine angemessene Verwalterverg?tungsverordnung w?rde hier Abhilfe schaffen und den Mehraufwand rechtssicher regeln. Ein Ziel, das der Verband m?glichst vor der n?chsten Studie erreicht haben will.
Die vollst?ndige Studie stellen wir Ihnen auf Anfrage gern zur Verf?gung.
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