Bereits 1996 trat das Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz in Kraft, das die Kreislaufwirtschaft als wichtigstes Ziel definiert. In den vergangenen Jahren jedoch ist das Abfallaufkommen in Deutschland kontinuierlich gestiegen, w?hrend die lineare Wirtschaftsweise langfristig in eine Sackgasse f?hrt. Der ?bergang zur Kreislaufwirtschaft ist aus Gr?nden des Klima- und Ressourcenschutzes alternativlos. Gleichzeitig birgt Circular Economy ein enormes Wertsteigerungs- und Besch?ftigungspotenzial. So rechnet die EU-Kommission mit einer erh?hten Wertsch?pfung von 80 Milliarden Euro pro Jahr. Weitere Analysen zeigen, dass zirkul?re Gesch?ftsmodelle wie „Equipment as a Service“ – ein Verfahren, bei dem Produktionssysteme oder Anlagen gemietet werden – ein CO2-Einsparpotenzial bis zu 65% erm?glichen.
F?r Unternehmen wird es demzufolge unerl?sslich, sich auf den ?bergang zur Circular Economy vorzubereiten. Diese Transformation beinhaltet konkrete Ma?nahmen zur Erreichung essentieller Nachhaltigkeits- und Klimaziele. Gleichzeitig stellt sie Unternehmen vor neue Herausforderungen, denn zirkul?re Strategien, Produkte und Gesch?ftsmodelle lassen sich nur mit digitalen Prozessen und Technologien realisieren. So m?ssen Daten ?ber Spezifikationen und den Verbleib von Produkten digital verf?gbar und nachverfolgbar sein. Um diese Perfomance zu erreichen, m?ssen alle klassischen linearen Gesch?ftsmodelle ?berdacht werden. Auch muss die Abh?ngigkeit von endlichen Ressourcenstr?men erkannt und durch zirkul?re Strategien, Produkte und Gesch?ftsmodelle ersetzt werden.
F?r mittelst?ndische Unternehmen kann dieser ?bergang in die Kreislaufwirtschaft eine gro?e wirtschaftliche Herausforderung sein, die nur dann funktioniert und Akzeptanz erf?hrt, wenn ?konomische, ?kologische und soziale Aspekte im Einklang stehen. L?sungsans?tze und Unterst?tzung bietet der Umweltcluster Bayern mit seinem Projekt „Interreg Alpine Space CIRCULAR4.0“.
Im Projekt st?rken 15 Projektpartner aus verschiedenen L?ndern des Alpenraums die Digitalisierung von KMU, um Innovationsprozesse voranzutreiben und den ?bergang zur Kreislaufwirtschaft zu beschleunigen. Das Projekt f?rdert den Einsatz digitaler Technologien und Prozesse bei KMU im Alpenraum, um deren Entwicklung auf dem Weg zu zirkul?ren Gesch?ftsmodellen zu unterst?tzen. Ein weiteres Projektziel ist das Bewusstsein f?r den Zusammenhang von Digitalisierung und Circular Economy bei Multiplikatoren, Wirtschaftsf?rderern, Finanzgebern und Unternehmen in der Region. Ein speziell entwickeltes Schulungsprogramm mit Tools zur Entwicklung zirkul?rer Gesch?ftsmodelle mit Hilfe digitaler Prozesse soll an KMU aus dem Alpenraum getestet werden.
Projektergebnisse
Insgesamt analysierten ?ber 200 Unternehmen mit Unterst?tzung von Circular Economy Expert:innen ihre zirkul?re Chancen. Anhand dieser Analysen wurden Entscheider:innen mit Handlungsempfehlungen ausgestattet, die erste Schritte auf dem Weg zur digitalisierten und zirkul?ren Zukunft beschreiben. Die verwendeten Tools wie Reifegradmodelle zur Einsch?tzung zirkul?rer und digitaler unternehmerischer Potenziale sowie Lerninhalte zur Circular Economy sind auf der Projektwebseite unter circular40.eu frei zug?nglich. Dar?ber hinaus werden erste Erfolge ausgew?hlter Unternehmen in einer digitalen Brosch?re beschrieben.
Circular Futures Festival
Die Erfahrungen der insgesamt 295 unterst?tzen Unternehmen in ganz Europa wurden auf dem virtuellen Circular Futures Festivals 2022 vorgestellt. Die deutschen Projektpartner, der Umweltcluster Bayern, die Technische Hochschule Rosenheim sowie die bwcon GmbH referierten vor ?ber 800 Teilnehmenden in einer virtuellen Community-Session. Dabei berichteten die Expert:innen Dr. Sonja Eser, Dr. Susanne Steinhauer und Prof. Dr. Bernhard K?lmel aus ihrer Praxiserfahrung in der Zusammenarbeit mit KMU.
F?r die Transformation forderte Prof. Dr. K?lmel ?hnlich zu bereits existierenden „Digital Hubs“ sogenannte „Circular Hubs“ zur Vernetzung und Unterst?tzung von KMU. Er stellte auch fest, dass Unternehmen, die in der digitalen Transformation weit vorangeschritten sind, eine st?rkere zirkul?re Ausrichtung vorweisen. Nach seiner Erfahrung stehen kleine und mittlere Unternehmen in Bayern und Baden-W?rttemberg am Anfang der digitalen Transformation und besitzen gro?e Potenziale, wenn sie bei diesem Prozess „zusammen denken“.
F?rderprogramm und Projektlaufzeit
CIRCULAR4.0 ist ein Projekt des EU-Programms Interreg Alpine Space. Das ?bergeordnete Ziel des Alpenraumprogramms ist die Steigerung der Attraktivit?t und Wettbewerbsf?higkeit der Alpenregion durch gemeinsame, interregionale Aktivit?ten. Das Projekt wird durch den europ?ischen Fond f?r regionale Entwicklung (European Regional Development Fund) kofinanziert und hatte eine Laufzeit von 01.10.2019 bis 31.10.2022.
Konsortium und Partnerl?nder
Der Umweltcluster Bayern ist erster Ansprechpartner f?r Analysen des zirkul?ren Reifegrads und einer von 15 Projektpartnern aus f?nf L?ndern.
F?hrender Partner:
-Tehnoloki park Ljubljana d.o.o., Slowenien
Weitere Projektpartner:
-Technische Hochschule Rosenheim, Deutschland
-Austria Wirtschaftsservice Gesellschaft GmbH, ?sterreich
-Innovations- und Technologietransfer Salzburg GmbH, ?sterreich
-Business Upper Austria – O? Wirtschaftsagentur GmbH, ?sterreich
-Veneto Innovazione S.p.A., Italien
-Grand E-nov, Frankreich
-Auvergne-Rhone-Alpes Entreprises, Frankreich
-Institut Joef Stefan, Slowenien
-Fondazione Torino Wireless, Italien
-Confindustria Bergamo, Italien
-Camera di Commercio Industria Artigianato e Agricoltura di Venezia Rovigo, Italien
-Tr?gerverein Umwelttechnologie-Cluster Bayern e.V., Deutschland
-RISINGSUD – Agence de developpement economique de la region Sud Provence-Alpes-Cote
d“Azur, Frankreich
-bwcon GmbH, Deutschland
Ansprechpartnerin beim Umweltcluster Bayern:
Dr. Eva Schichl
Eva.schichl@umweltcluster.net
Keywords:Kreislauff?higkeit, Circular Economy, KMU in BayernRessourcenschutzes, Klimaschutz, zirkul?re Strategien, Gesch?ftsmodelle, Umweltcluster
Powered by WPeMatico