Betongold als solides Fundament – Vorsorge im Alter?

Trendentwicklung Immobilienmarkt: Europa muss sich neu orientieren, sucht neue Wege – Klimawandel, Demografie, Nachhaltigkeit, Krisenbew?ltigung – Was erwartet uns?

Mit 91 Prozent ist die meistgenannte Herausforderung des Immobiliensektors die Inflation, dicht gefolgt von den Zinsbewegungen (89 Prozent) und dem schwachen Wirtschaftswachstum in Europa (88 Prozent). Die politische Unsicherheit auf globaler und regionaler Ebene bereitet ebenfalls gro?e Sorge. Bei den Faktoren, die konkret die Immobilienwirtschaft betreffen, stehen die stark gestiegenen Baukosten (92 Prozent) sowie die Verf?gbarkeit von Ressourcen (84 Prozent) ganz oben auf der Liste. Diese beiden Aspekte werden von den Immobilienmanagern als l?ngerfristige Herausforderung gesehen: Rund drei Viertel der Befragten stellen sich auf entsprechende Kosten- bzw. Ressourcenprobleme ?ber die n?chsten drei bis f?nf Jahre ein.

„Betongold“ gleich Altersvorsorge?

Die gro?e Finanzkrise hat bei vielen Bundesb?rgern die Angst in Bezug auf Altersarmut gesch?rt. Das gesetzliche Rentensystem des deutschen Sozialstaates steht auf wackeligen F??en. Auf jeden Fall zahlen J?ngere heute Beitr?ge f?r die aktuellen Rentenbezieher ein. Die Zahl der Rentner steigt, durchschnittlich erhalten Rentner 20 Jahre lang ihre Bez?ge, aber immer weniger zahlen in die gesetzliche Rentenkasse ein. Das Verh?ltnis zwischen Rentner und Beitragszahler betrug 2020 nur noch 1 zu 1,8. 1992 lag dieses Verh?ltnis bei 1 Rentner auf 2,7 Beitragszahler und die Prognose f?r 2050 geht auf 1,3 Beitragszahler runter. Damit sind die fetten Jahre wohl vorbei und die Altersvorsorge landet in der Selbstvorsorge. J?ngere Menschen m?ssen damit rechnen, dass ihre Rente nur ein Teil ihrer Altersvorsorge sein kann – und selbst vorsorgen. Die Planung der eigenen Altersvorsorge wird unumg?nglich sein, um eine solide Vorsorgeplanung aufzustellen.

„Betongold“ als Altersvorsorge erlebt ein Revival, aber nur, wenn die Immobilie an die Bed?rfnisse der Senioren angepasst ist, erkl?ren Projektentwickler Ludes und Mende, Immobilienexperten aus Oldenburg. Geschichten rund um den Immobilienerwerb als solide Vorsorgestrategie sind oft erz?hlt worden. Auch bei Umfragen zum Thema Altersvorsorge findet sich das Eigenheim auf den vordersten Pl?tzen. Das ist keine ?berraschung, wissen die Oldenburger Christian Ludes und Adrian Mende. Im Alter mietfrei wohnen, ohne Angst vor Mieterh?hungen oder K?ndigungen, werden als Vorteil angesehen. Zudem ist das Eigenheim langfristig fast immer g?nstiger als eine Mietwohnung, f?gt Projektentwickler Christian Ludes hinzu. „Statistiken belegen, dass 74 Prozent der Senioren ihr Eigenheim verkaufen, weil die Barrierefreiheit und die strukturelle Lage im Alter nicht mehr passen. Vor 12 Jahren waren es 61 Prozent der Senioren.“

96 Prozent der Eigent?mer im hohen Alter verkaufen ihre Immobilien, da das Haus zu gro? und zu unpraktisch ist. 90 Prozent fehlt die Barrierefreiheit und f?r 72 Prozent ist der Verlust des Partners ausschlaggebend und 63 Prozent der ?lteren Hauseigent?mer sind mit der Instandhaltung ?berfordert. „Daraus lernen wir, dass eine Immobilie im Alter von Vorteil ist, wenn diese Barrierefreiheit, modulare ver?nderbare Raumaufteilungen, eine attraktive strukturreiche Lage mit Versorgungsm?glichkeiten und eine gute Bauqualit?t mit effektiver Sanierung aufweist“, sagt Christian Ludes.

Von Anfang an auch ans Alter denken

Paare mit Kindern werden, wenn sie sich f?r den Erwerb oder den Bau von Wohneigentum entschieden haben, am ehesten ein Haus mit Garten ins Auge fassen. Christian Ludes gibt zu bedenken, dass einerseits junge Familien Platz und Natur suchen, andererseits erhalten sie staatliche F?rderungen und haben die n?tige Kraft und Zeit f?r Neubau oder Kauf von Immobilien und deren Belastungen. Die Bereitschaft aufs Land zu ziehen, weil im l?ndlichen Raum die Bodenpreise niedriger sind als in den st?dtischen Ballungsgebieten, ist gro?. „Heute wissen wir, dass von Planungsbeginn an nicht das Wohnen im Alter vergessen werden sollte“, sagt Adrian Mende. Gerade die Globalisierung trifft im Besonderen die Senioren, denn heute leben Familienmitglieder oftmals weltweit verteilt und Senioren sind auf sich gestellt. Deshalb verkaufen 45 Prozent der Senioren ihr Eigentum, um in die N?he der Kinder und Enkel ziehen zu k?nnen. „Neue Wohnkonzepte in Stadtn?he f?r alle Generationen ist eine zentrale Herausforderung in Deutschland. Lebenswerte Gestaltung f?r alle Generationen mit nachhaltiger Stadtentwicklung, bedarfsgerechten Wohnr?umen und st?dtebaulichen Qualit?ten k?nnten die jahrzehntelange Abwanderung aus den St?dten reduzieren und urbane Lebensformen f?r Jung und Alt f?rdern“, ist Christian Ludes ?berzeugt.

Die Alternative zum Haus ist eine Eigentumswohnung, die vor allem von Singles oder Paaren ohne Kinder angestrebt wird. Wer sich daf?r entscheidet, ist in seinen eigenen vier W?nden zwar nicht ganz so unabh?ngig wie ein Eigenheimbesitzer, aber er gewinnt bei entsprechender Kalkulation ebenfalls den Vorteil, im Alter mietfrei zu wohnen.

Keine Angst vor der Altersvorsorge

„Wer sich verl?sst, wird verlassen“ – besser selbst das Ruder in die Hand nehmen. Wer kann, der sollte etwas tun und jeden Monat ein bisschen Geld f?r sp?ter zur?cklegen. Sicher ist: Die gesetzliche Rente allein wird zuk?nftig nicht mehr reichen, um den Lebensstandard im Alter zu halten. Wie viel private Zusatzrente jemand einmal ben?tigen wird, h?ngt von pers?nlichen Faktoren ab. Entscheidend sind vor allem der Geburtsjahrgang und der Familienstand. Die heute noch jungen Menschen werden die drastische K?rzung des Bruttorentenniveaus besonders zu sp?ren bekommen. Die Politik hat die private Vorsorge zum zweiten Standbein der Alterssicherung deklariert. W?hrend im Jahr 2005 noch rund 85 Prozent der finanziellen Mittel zur Alterssicherung aus der gesetzlichen Rentenversicherung stammen, wird der Anteil im Jahr 2050 voraussichtlich auf 56 Prozent sinken. F?r Durchschnittsverdiener mit 45 Versicherungsjahren sank es von zurzeit rund 47 Prozent auf voraussichtlich 40 Prozent im Jahr 2030.

Auch eine h?here Besteuerung der Rente ist zu beachten. Der Gesetzgeber hat ab 2005 die Besteuerung von Renteneink?nften und Pensionen ge?ndert. Wer 1973 geboren wurde, geh?rt zum ersten Jahrgang, dessen gesetzliche Rente 2040 zu 100 Prozent steuerpflichtig sein wird. Gleichzeitig kann dieser Jahrgang seine Beitr?ge aber erst ab dem Jahr 2025 zu 100 Prozent steuerfrei einzahlen.

Vorteil Immobilie als Altersvorsorge

Unabh?ngigkeit von Mietpreisschwankungen z?hlt zu einem Vorteil von Immobilienbesitz. Immobilienbesitzer wohnen im Alter 500 Euro monatlich, also 600 Euro j?hrlich g?nstiger als Mieter, laut dem Statistischen Bundesamt. Daf?r d?rfen aber nicht die Instandhaltungskosten vergessen werden, die als R?cklagen vorhanden sein sollten, gibt Adrian Mende zu bedenken. Diese Kosten hat der Mieter nicht zu tragen. Wer sein gesamtes Verm?gen nur auf die Immobilie als Altersvorsorge setzt, tr?gt das sogenannte „Klumpenrisiko“, fast vergleichbar mit Gl?cksspiel. Nicht alles auf eine Karte setzen, sondern lieber streuen. Immobilien sind ohne Zweifel wichtige Pfeiler einer ganzheitlichen Altersvorsorge Strategie. Zus?tzlich sollten durch private Vorsorgestrategien zur gesetzlichen Rente vorgesorgt werden, f?gen Ludes und Mende hinzu.

V.i.S.d.P.:

Chanel Ehlers
Projektmanagerin & Bloggerin

Eigentlich ist Chanel Projektmanagerin f?r App-basierte Unternehmen, aber Ihre Leidenschaft ist das Bloggen und Ver?ffentlichen von Ideen, die die Welt bereichern und zu einem besseren Ort, nachhaltig und langfristig machen. Seit 2022 schreibt Chanel f?r ABOWI.com und ist erreichbar unter contact@abowi.com.

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