Dr. Norbert Niemeier, Gesch?ftsf?hrer Weissenberg Intelligence – Wolfsburg
Der Markt der Prozessautomatisierung befindet sich in der Phase der Konvergenz zwischen den verschiedenen Technologien und den unterschiedlichen Einsatzszenarien. Das erfordert neue Ma?st?be bei der Beratung, Umsetzung und dem Betrieb von RPA- sowie Hyperautomation-Solutions. Wer langfristig eine Chance haben will, im Wettbewerb zu bestehen, muss entsprechend der Geschwindigkeit und Agilit?t der Digitalen Transformation geeignete Automatisierungstechnologien einsetzen, um das n?chste Gesch?ftslevel zu erreichen. Es gen?gt nicht, initial eine Transformation anzustreben, ohne das Potential der Automatisierungsm?glichkeiten auszusch?pfen, um das Unternehmen operativ am Umfeld auszurichten und dauerhaft die n?chste Stufe der Gesch?ftsebene zu erreichen. Vor allem f?r die Automatisierungsspezialisten gilt es, die Digitale Transformation neu zu denken und diese neue Denke in die Unternehmen zu tragen.
Konvergenz der Technologie nutzen
Es geht darum, ?ber digitale Assistenzsysteme hybride Arbeitsweisen im Unternehmen voranzutreiben, die die Leistung eines Unternehmens um ein Vielfaches erh?hen. Die hybride Arbeitsweise, die sich des „wisdom of the crowd“ bedient und ganzheitlich Prozesse neu denkt, optimiert und automatisiert, wird mit sehr viel niedrigeren Kosten die Customer Experience seiner Kunden nachhaltig erh?hen. Es gilt das Wissen und die Expertise der Mitarbeiter abteilungs- und system?bergreifend entlang der Arbeitsabl?ufe zu nutzen und damit einen Mehrwert f?r interne wie externe Kunden zu schaffen: Der Mix aus hoher Qualit?t, niedrigeren Kosten sowie dem Wissen und der Erfahrung von motivierten, hybriden Arbeitskr?ften f?hrt zu einer Dynamisierung des Business und sorgt f?r ein nachhaltiges Wachstum. Hierdurch lassen sich neue digitale Businessmodelle auf ein n?chstes Level hieven.
Dazu m?ssen spezialisierte Automatisierungsdienstleister die Konvergenz der Technologien nutzen, um den Kunden auf die n?chste Transformationsstufe zu heben und ihre Prozesse mit agilen Automatisierungstechnologien neu zu kalibrieren. Das bedeutet, dass sich die Automatisierungsdienstleister noch st?rker an den konkreten Use Cases und dem Kundenbedarf ausrichten m?ssen. So haben Kunden in den verschiedenen Fachbereichen unterschiedliche Anforderungen. W?hrend beispielsweise im HR-Bereich das Recruiting oder ein schnelles Onboarding einen hohen Stellenwert haben, k?nnen im Logistikbereich die Resilienz von Lieferketten sowie die Echtzeitinformationen bez?glich des Lieferstatus entscheidend sein. Dar?ber hinaus haben Kunden mit einem unterschiedlichem (Automatisierungs-)Reifegrad haben auch unterschiedliche Fragestellungen, Anforderungen und Ziele. So gibt es Unternehmen, die sehr schnell vorangegangen sind, oftmals gute L?sungen inhouse oder auch mit externer Unterst?tzung entwickelt haben, jetzt aber das n?chste Level erreichen m?chten. Dies kann sein, indem sie ein eigenes Robotic Center of Excellence schaffen, sich st?rker kognitiver Services bedienen oder aber f?r fachspezifische Fragestellungen auf externe Automatisierungsdienstleister zur?ckgreifen. Es lassen sich aber auch dynamische Automatisierungsl?sungen f?r die Kunden realisieren, indem beispielsweise das Inputmanagement mit Hilfe des Einsatzes von Document Understanding L?sungen daf?r sorgt, dass die Qualit?t und der Nutzen von Kundenservices sich verbessert und das Unternehmen seinen Kunden schneller und kundenorientiert L?sungen anbieten kann.
Automation Service Center senkt Automatisierungskosten
Viele Unternehmen erkennen aber auch erst jetzt als Follower den Wert von schnell einzusetzenden Automatisierungsl?sungen mit Quick Wins und ?berschaubarem Aufwand. Sie haben das Stadium der ersten POCs ?berwunden und setzen erstmals interne Prozesse auf, um breitfl?chig viele Roboterl?sungen quer ?ber alle Unternehmensbereiche zu identifizieren. Hierzu bauen sie ein Backlog sowie eine Pipeline f?r Automatisierungsideen mit den Fachbereichen auf. F?r die Realisierung ben?tigen Sie bew?hrte Factory Ans?tze, also M?glichkeiten sehr effizient und zielgerichtet Automatisierungsl?sungen auf Basis bestehender Automatisierungskomponenten zu realisieren.
Unternehmen mit hohen Kostendruck und herausfordernden Wachstumsfeldern setzen auf Factory Ans?tze im Rahmen von internen oder externen Automation Service Centern. Automation Service Center bieten diesen Unternehmen einen Ausweg an, indem sie ihnen eine einfache M?glichkeit er?ffnen, Prozesse zu automatisieren, ohne die ?blichen Fixkosten f?r teure Infrastruktur, Vorablizenzkosten und hohe Beratungskosten f?r Implementierungen investieren zu m?ssen. Dies kann auf der einen Seite im Optimalfall als RPA-as-a-Service (RPAaaS) erfolgen. Hier k?nnen Unternehmen auf eine Bibliothek von Automatisierungsl?sungen zugreifen, die Prozesse ausf?hren, die in Unternehmen nahezu universell sind, wobei die L?sungen so konzipiert sind, dass sie mit g?ngigen Plattformen und Anwendungen auf einer weitgehenden standardisierten Art und Weise interagieren. Alternativ k?nnen Unternehmen in Automation Service Centern das Wissen ?ber die Baupl?ne und Vorgehensweisen von der Entwicklung spezieller Bots perfektionieren, so dass sie ?hnlich einer Produktionsstrasse bei der Erstellung von Autos die Prozessabl?ufe so optimiert haben, das in k?rzester Zeit eine Vielzahl von hoch automatisierten L?sungen generiert werden k?nnen.
Durch die M?glichkeit ?ber einen Fabric-Ansatz im Rahmen von Automation Centern k?nnen beispielsweise vorgefertigten, praxiserprobten Bots, mit nur kleinen Anpassungen eingesetzt werden. Dies erspart Unternehmen den Aufwand f?r die Konzeption, Entwicklung und Infrastruktur-Planung ihrer Automatisierungsprojekte. Vielmehr profitieren sie von einer schnelleren Bereitstellung und der Administration von Automatisierungsl?sungen durch das Automation Center, die bereits gr?ndlich getestet wurden und mit denen sie sofort ohne Ausfallzeiten den Automatisierungsschalter umlegen k?nnen bei vergleichsweise geringen Kosten aufgrund eines Pay-per-Use-Modells. Unternehmen zahlen nur f?r die tats?chlich ben?tigten Ressourcen und den entsprechenden Zeitraum.
Skalierung ohne Performanceengp?sse
Da Automation Center stets auf dem neuesten Stand der Technologie sind, brauchen sich Unternehmen, die Automatisierungsinitiativen zur Skalierung oder zum Aufbau von Bots starten, keine Gedanken um den Innovationsgrad ihrer Bots und die Kosten f?r teure technologische Updates zu machen. Dank der verschiedenen Service-Funktionen unterst?tzten Automation Center Unternehmen in jeder Phase ihres Bot-Einsatzes, angefangen von der Prozessaufnahme und der schnellen Entwicklung ?ber das Deployment bis zum Monitoring der Bots.
Mit Automation Service Center k?nnen Amortisationszeiten verk?rzt und Automatisierungsrenditen gehoben werden. Im Verbund mit innovativen Technologien wird es damit m?glich, schnell und einfach L?sungen zu skalieren, ohne Liefer- und Performanceengp?sse zu riskieren. Ein wesentlicher Baustein sind dabei Cloud Technologien, die eine fast beliebige Skalierung quasi in Echtzeit rund um den Globus erm?glichen.
Cloud Automation auf dem Vormarsch
Einer Camunda-Untersuchung zufolge verwenden mittlerweile knapp 60 Prozent der Unternehmen f?r die verschiedenen Komponenten der Prozessautomatisierung eine hybride Infrastruktur (Private Cloud, Public Cloud, On-Premises). Immer mehr Unternehmen – Tendenz weiter steigend – erkennen die Vorteile von Cloud-Implementierungen im Allgemeinen, da sie ihnen die M?glichkeit er?ffnen, Komplexit?t zu verringern und Prozesse ?ber Legacy-Technologien hinweg zu orchestrieren. Sogenannte iPaaS (Integration Platform as a Service)-Plattformen werden von Unternehmen dazu genutzt, um mittels gebrauchsfertiger und erweiterbarer Software-Komponenten Anwendungen und Workflows in ihrer Cloud zu automatisieren und zu skalieren. Viele Experten sehen iPaaS deshalb als einen Game Changer im Bereich Cloud Computing und Process Automation an. Denn iPaaS erm?glicht es, Daten und Anwendungen zu verbinden und Prozesse nicht nur abzubilden, sondern auch zu modellieren und komplexe Arbeitsabl?ufe zu automatisieren.
Business oder IT – Wer hat den Hut auf?
In der Regel wird die Automatisierung repetitiver Prozesse von betriebswirtschaftlichen Aspekten der Fachabteilungen getrieben. Aber hinter jeder Prozessautomatisierung steckt mehr als blo? die Verkn?pfung von Arbeitsabl?ufen. Einerseits kennt die Fachabteilung ihre Prozesse sehr gut und sitzt auf dem Budget f?r die Automatisierung, andererseits kennt die IT die bestehenden IT-Systeme am Besten.
Neben Infrastrukturfragen verf?gt die IT-Abteilung ?ber die Expertise, ?ber Methoden und Modelle, um eine Technologie unternehmensweit im „Factory Approach“ erfolgreich zu betreiben und zu skalieren. Eine fachlich, technisch gut umgesetzte Automatisierung erfordert neben dem Know-how und den finanziellen Mitteln der jeweiligen Fachabteilungen vor allem ein IT-Management mit vertieftem Know-how und F?higkeiten in den Bereichen Implementierung, Wartung und Monitoring.
Deshalb f?llt dem IT-Management in Automatisierungsprojekten eine zentrale, wenn nicht die f?hrende Rolle zu, nicht zuletzt auch, um eine Schatten-IT zu vermeiden, die im Zuge der Low Code/No Code-Entwicklungstools durch sogenannte Citizen Developer schnell entsteht. F?r Gesch?ftsanwender in Unternehmen bieten No Code-L?sungen eine M?glichkeit, die Technologie der Prozessautomatisierung selbstst?ndig zu nutzen und davon ganz ohne Programmierung zu profitieren. Die wachsende Zahl der Citizen Developer und die steigende Zahl von RPA-Projekten und Bots stellen aber auch ein Problem dar, da es schnell zum Automatisierungswildwuchs kommt. Derartige Projekte sind selten nachhaltig und bringen Probleme in Bezug auf Governance, Compliance und Skalierbarkeit der Prozessautomatisierung mit sich.
Die komplette Automation Journey abbilden
F?r die Automatisierungsspezialisten im Enterprise-Umfeld kommt es darauf an, dass sie nicht nur professionelle und bew?hrte Automatisierungs- und Modernisierungsl?sungen anbieten. Sie m?ssen vielmehr auf der gesamten Klaviatur der Automatisierungstechnologien, von Task Mining, Process Mining, Robotic Process Automation (RPA) und Intelligent Document Processing (IDP) bis hin zu Maschinellem Lernen (ML) und K?nstlicher Intelligenz (KI) fl?ssig spielen. Entscheidend ist, dass sie auch die komplette Wegstrecke von der ersten Prozessaufnahme ?ber die Prozessoptimierung bis hin zu kompletten Datenmodellen und KI-L?sungen ?ber Low Cost Plattformen, RPA Technologien und Customer Value Solutions erfolgreich abbilden und umsetzen k?nnen. Das l?sst sich am besten ?ber Automation Service Centern realisieren, die mit ihrem Automatisierungs-Wissen die Kompetenz bereitstellen, um in der Organisation schnell und agil geeignete Automatisierungsl?sungen f?r die Use Cases fach- und prozess?bergreifend zu konzipieren und auch technologisch umzusetzen.
?ber Dr. Norbert Niemeier
Dr. Norbert Niemeier leitet seit 2021 bei der Weissenberg Group als Gesch?ftsf?hrer den Bereich Weissenberg Intelligence. Seine Wurzeln liegen in der internationalen Technologie- und Managementberatung – Fokus auf prozessuale und technologische Fragestellungen rund um die Prozessautomatisierung – von globalen Unternehmen mit dem Anspruch, auch zuk?nftig im Wettbewerb mit dynamischen Innovationsunternehmen bestehen zu wollen. Sein umfassendes Software-Know-how verdankt er seiner Vertriebst?tigkeit bei Produkten in den Bereichen Advanced Analytics, K?nstliche Intelligenz, Business Intelligence, Natural Language Processing und Sentiment Analyse. Im Rahmen des Business Development f?r dynamische, innovative Tech-Startups hat er sich intensiv mit Themen wie Workflowmanagement, Prozessintelligenz sowie Prozess Mining besch?ftigt.
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