Unternehmen: Ausbildung nicht fit für die Zukunft

Randstad-ifo-Studie zur Ausbildungssituation

Deutsche Unternehmen wollen in den Nachwuchs investieren – aber es braucht neue Konzepte und eine bessere Vernetzung zwischen Schulen und Wirtschaft, um Ausbildung zukunftsf?hig und bedarfsgerecht zu gestalten, zeigt eine Randstad-Studie. Tipps f?r Betriebe bietet Sandra Dickneite, Ausbildungsexpertin bei Randstad Deutschland.

Digitalisierung, Automatisierung, neue Berufsbilder: Die Anforderungen an Arbeitskr?fte steigen – doch viele Unternehmen sehen sowohl Auszubildende als auch das Ausbildungssystem nicht ausreichend gewappnet. Zur Ausbildungskrise ?u?ern sich Personalverantwortliche in der aktuellen Randstad-ifo-Personalleiterbefragung (Q4 2024):

– 64 % beklagen ein mangelhaftes Qualifikationsniveau der Azubi-Bewerbenden.
– 77 % fordern eine Ver?nderung der Berufsausbildung, davon w?nschen sich 71 % modernere Berufsschulen und Lehrpl?ne und 52 % eine bessere Zusammenarbeit von Berufsschulen und Betrieben.
– 61 % der Betriebe haben Schwierigkeiten, ihre Ausbildungspl?tze zu besetzen – am h?ufigsten in der Industrie (67 %), seltener im Handel (63 %) und in der Dienstleistung (53 %).
– Trotzdem wollen 85 % der Unternehmen in der kommenden Saison neue Ausbildungspl?tze anbieten.

Azubi-Qualifikationsl?cke schlie?en
Am h?ufigsten bem?ngeln Industrieunternehmen die Qualifikation von Azubi-Bewerbenden (66 %), dahinter die Dienstleistung (64 %) und der Handel (62 %). Um die L?cke zwischen den Anforderungen der Wirtschaft und den F?higkeiten der Absolventen zu schlie?en, muss die Ausbildung zeitgem??e Ausbildungsinhalte bieten, die besser zur beruflichen Praxis passen, erkl?rt Sandra Dickneite, Ausbildungsexpertin bei Randstad Deutschland.

„Digitalisierung und Nachhaltigkeit, das sind die gro?en Themen, die Konzerne wie Betriebe bewegen, denn sie beeinflussen die Wettbewerbsf?higkeit. Ein offener Blick f?r die Potenziale junger Talente ist wichtig, um ihnen die Chance zu geben, diese in der Berufspraxis einzubringen. Daf?r braucht es Anreize und Unterst?tzung f?r Eigenverantwortung, etwa im Rahmen von kleinen Projekten. Das zeigt den Auszubildenden: Hier gibt es eine gute Zukunftsperspektive, und hier kann ich Talente einbringen, die sich nicht immer in Noten auf den Schulzeugnissen zeigen“, so Sandra Dickneite.

Kooperation zwischen Berufsschulen und Betrieben f?rdern
F?r eine praxistaugliche Ausbildung sieht mehr als die H?lfte der befragten Unternehmen (54 %) ebenfalls Luft nach oben bei der Zusammenarbeit mit Berufsschulen. „Hier z?hlt der Austausch, etwa mit Lehrern beim Besuch im Betrieb, um Unterrichtsinhalte und Arbeitsrealit?t besser zu verzahnen. Um zuk?nftige Auszubildende ?ber Berufe praxisnah zu informieren, k?nnen Auszubildende als „Praxisbotschafter“ in ihre ehemaligen Schulen gehen“, sagt Sandra Dickneite. „Auch der Austausch mit anderen Ausbildungsbetrieben schafft ein regionales Netzwerk an Know-how und erweitert den Horizont.“

?ber die Randstad-ifo-Personalleiterbefragung
Die vorgestellten Ergebnisse stammen aus der Randstad-ifo-Personalleiterbefragung Q4 2024. Die Personalleiterbefragung wird quartalsweise durch das ifo-Institut im Auftrag des Personaldienstleisters Randstad durchgef?hrt. Die Studie befragt 500 bis 1000 Personalverantwortliche in deutschen Unternehmen unterschiedlicher Gr??e und Branchen. Die Sonderfragen im vierten Quartal 2024 drehen sich um die Lohn- und Personalplanung im Kontext des Fachkr?ftemangels sowie die Ausbildung und das Recruiting von Azubis.

Keywords:Unternehmen:,Ausbildung,Zukunft

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