Mehr Optimismus in der Sprache, bitte!

Warum wir besser auf „nicht, nein, m?ssen“ verzichten

Etwas Optimismus in der Sprache kann nie schaden – besser gesagt: das n?tzt!

Positiv formulieren bedeutet, Aussagen und Botschaften so zu gestalten, dass sie konstruktiv, aufbauend und motivierend wirken. Anstatt negative Aspekte oder Kritik in den Vordergrund zu stellen, wird der Fokus auf das Positive gelegt. Dies kann in verschiedenen Kontexten, wie der Kommunikation im Beruf, in der Bildung oder im pers?nlichen Leben, von gro?em Nutzen sein. Die Grundregel dabei ist: versuchen Sie, negativ konnotierte W?rter wie beispielsweise „nicht“, „nein“, „geschlossen“ und „m?ssen“ zu vermeiden.

Selbstverst?ndlich geht es nicht um die in politischen Kreisen oder im Management-Slang gerne zelebrierte Flosklerei. Anstatt von „Budgetk?rzungen“ redet man da von „Ressourcen optimieren“. Anstatt der Aussage „Wir haben die Abstimmung mit 21 Prozent an Ja-Stimmen klar verloren“ hei?t es: „Wir haben eine wichtige Debatte initiiert und 21 Prozent, das ist mehr als jeder F?nfte, ein sagenhaftes Ergebnis“. Oder der sch?ngef?rbte „B?rokratieabbau“ verdeckt die „K?rzung von ?ffentlichen Dienstleistungen“.

Es geht hier vielmehr um den Alltagsgebrauch von positiven W?rtern, mit denen oft eine st?rkere Wirkung und eine bessere Atmosph?re einhergeht. Worte wecken Gef?hle und beeinflussen das Klima in jeder Begegnung.

Anstatt „Wir haben ab 15 Uhr geschlossen“ sagen Sie lieber „Wir haben bis um 15 Uhr ge?ffnet“. Eine Anmerkung wie „Vergessen Sie nicht, die Unterlagen mitzubringen“ h?rt sich mit einem „Bitten denken Sie daran, die Unterlagen mitzubringen“ angenehmer an. „Komm nicht zu sp?t“ impliziert einen Verdacht, wogegen „Bitte sei p?nktlich“ eher ein Wunsch ist.

Gleiches gilt beim Begriff „m?ssen“. Sie „m?ssen den Code eingeben“ ist eine harte Anweisung, ein „Bitte geben Sie noch den Code ein“ klingt konstruktiver. Die Botschaft „Ich m?sste mal nachschauen“ l?sst unter Umst?nden auf wenig Lust schlie?en. Dann doch lieber gleich ein „Ich schau grad nach“. Wie ist es damit: „Diese Woche geht nicht mehr“ – das schlie?t Machbarkeit und M?glichkeiten aus. Die Formulierung „Ab n?chster Woche ist es m?glich“ hingegen schaut vorw?rts.

Zu guter Letzt ist da auch noch die Sache mit den Vorw?rfen. „Du h?ttest besser vorher mit mir geredet“ kann nicht mehr korrigiert werden und hat im Subtext ein sprachliches Verdikt inkludiert. Mit „Rede das n?chste Mal doch mit mir“ gibt dem anderen auch wirklich eine Chance, es zu tun. „Dieser Text ist nun zu Ende“ – das ist faktisch korrekt. Dennoch: „Ich w?nsche Ihnen weiterhin eine konstruktive Kommunikation im Alltag“ – das macht die Welt vielleicht doch ein wenig angenehmer.

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