Zahl der Zwangsversteigerungen in Hessen steigt wieder

Haus & Grund Hessen betrachtet die Entwicklung mit Sorge

Frankfurt/ Wiesbaden,1. Juli 2024 – In Hessen wurden 2023 deutlich mehr Antr?ge auf Zwangsversteigerungen einer Immobilie gestellt als im Jahr zuvor: 15,7 Prozent. „Wir blicken mit Sorge auf die Entwicklung“, sagt zu den Zahlen aus dem Justizministerium Younes Frank Ehrhardt, Gesch?ftsf?hrer von Haus & Grund Hessen.

Die guten Jahre in Sachen Zwangsversteigerung scheinen vor?ber: Sank von 2019 bis 2022 die Zahl der Neuantr?ge um 6,1 Prozent, 4,3 Prozent und 7,4 Prozent, so verzeichnete das Hessische Justizministerium f?r 2023 einen deutlichen Anstieg: F?r 1.949 Eigent?mer – 15,7 Prozent mehr als im Vorjahr – gab es keinen anderen Weg mehr als den Notverkauf.

„Die Trendwende bei Zwangsversteigerungen f?hren wir auf die sprunghaft gestiegenen Zinsen zur?ck – und die schwierige Lage auf dem Immobilienmarkt“, sagt dazu Younes Frank Ehrhardt, Gesch?ftsf?hrer von Haus & Grund Hessen. Zu hohe Darlehensraten bei Neu- oder Anschlussfinanzierungen habe manche Eigent?mer in Schwierigkeiten gebracht, deren Immobilie auf dem freien Markt keinen Kaufinteressenten fand und dann in den Zwangsverkauf ging. Der Verband hat mehr als 68.000 Mitglieder und vertritt die Interessen der hessischen privaten Haus- und Grundeigent?mer, denen landesweit 85,4 Prozent des gesamten Wohnungsbestandes geh?rt.

Ehrhardt ist wenig zuversichtlich und bef?rchtet in Zukunft einen weiteren Anstieg der Zwangsversteigerungen: „Die Einf?hrung des sogenannten Heizungsgesetzes wird sicher nicht zur Entspannung der Situation beitragen, sich vielmehr erheblich auf die Immobilienpreise auswirken. Denn Interessenten werden die anstehenden notwendigen Modernisierungsma?nahmen beim Kaufpreis ber?cksichtigen – und m?glicherweise ?ltere, unsanierte Immobilien meiden.“

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