Schluss mit Ausbeutung und Stress

Gesunde Grenzen durch Neinsagen setzten

Autor: Reinhard F. Leiter, Executive Coach M?nchen

Da steht man nun, die Hand am T?rgriff mit der wachsenden Vorfreude auf den Abend mit der G?ttergattin im Konzert. Ausgerechnet jetzt fragt der Chef, ob man nicht f?r einen Kollegen einspringen k?nnte. Gr??er kann der Zwiespalt nicht sein, in dem man sich nun befindet. Auf der einen Seite die Pflicht. Der Job muss erledigt, der Chef zufrieden gestellt werden, schlie?lich winkt die n?chste Bef?rderung. Andererseits die K?r: Die Frau fiebert seit Wochen dem gemeinsamen Konzertbesuch entgegen. Was tun?

Wer kennt nicht das Gef?hl, st?ndig von anderen ausgenutzt zu werden? F?r die Kollegen einspringen, ungeliebte Aufgaben ?bernehmen und am Ende hat der Kollege gut lachen und die Freizeit bleibt auf der Strecke. Es ist an der Zeit, endlich Neinsagen zu lernen und klare Grenzen zu setzen. Warum? Weil gesunde Grenzen der Schl?ssel zu einem ausgeglichenen Leben sind. Sie definieren, wer wir sind und wer wir nicht sind! Ohne klare Grenzen verschwimmen unsere Konturen, werden wir zu willenlosen Marionetten in den H?nden anderer. Die Unf?higkeit, angemessene Grenzen zu setzen, z?hlt zu den ernsthaftesten Problemen im zwischenmenschlichen Bereich, denn sie ?ffnet der Ausbeutung T?r und Tor. Grenzen m?ssen in allen Lebensbereichen gesetzt werden: k?rperlich, geistig, emotional, spirituell und beruflich.

Aber wie macht man das? Ganz einfach: Mit einem klaren und selbstbewussten „Nein“. Ja, es kostet anfangs ?berwindung. Die Angst vor Konflikten und Entt?uschungen sitzt tief. Aber es lohnt sich! Denn wer seine Grenzen kennt und verteidigt, strahlt Selbstbewusstsein aus und gewinnt Respekt. „Nein“ zu sagen, bedeutet nat?rlich nicht, niemandem mehr zu helfen. Im Gegenteil: Kollegen sch?tzen die Ehrlichkeit und respektieren die Grenzen.

Mehr Respekt und Selbstbewusstsein durch klare Grenzen
Grenzen sind wie Z?une: Sie markieren unser Territorium, unsere Spielwiese, unser eigenes Reich. In der Natur ist das ganz einfach: Ein Fluss trennt zwei L?nder, ein Bergmassiv zwei D?rfer. Aber im Leben? Da sind die Grenzen oft flie?end. Kollegen dr?ngen sich in unsere Freizeit und die Familie erwartet st?ndig Wunderdinge von uns. H?chste Zeit, mal Klartext zu reden! Grenzen setzen hei?t, Verantwortung zu ?bernehmen. F?r uns selbst, f?r unsere Bed?rfnisse, f?r unsere Tr?ume. Es bedeutet, „Nein“ zu sagen, wenn wir Nein sagen wollen. Und „Ja“ zu sagen, wenn wir Ja sagen wollen. Was so einfach klingt, ist es nicht immer leicht. Manchmal wollen wir es anderen eben nicht recht machen, haben aber Angst vor dem Konflikt. Aber: Wer seine Grenzen kennt und verteidigt, strahlt Selbstbewusstsein aus und gewinnt Respekt. Grenzen sind keine Mauern, sie sind Z?une. Sie sch?tzen unser Inneres, lassen aber auch Luft und Sonne herein. Also: Grenzen setzen – aber nicht gleich die ganze Welt aussperren! Alles ist eine Grenze, die uns hilft, uns von anderen zu unterscheiden, oder die uns zeigt, wo wir als Person anfangen und wo wir aufh?ren.

Das wichtigste Wort, das wir brauchen, um Grenzen zu setzen, hei?t NEIN. Es l?sst andere wissen, dass wir unabh?ngig von ihnen existieren. Menschen mit schwachen Grenzen f?llt es schwer, NEIN zu sagen zu Druck, Forderungen und manchmal auch zu echten Bed?rfnissen anderer. Sie haben das Gef?hl, dass sie ihre Beziehung zu dieser Person gef?hrden, wenn sie NEIN sagen. Also geben sie nach, sind aber innerlich w?tend. Wenn man zu diesem inneren Druck nicht NEIN sagen kann, hat man die Kontrolle ?ber sich selbst verloren und kommt nicht in den Genuss der Fr?chte von Selbstbeherrschung und Selbstverantwortung.

Die Macht der Worte
Mit Worten definieren wir ihren Besitz auch f?r andere, indem wir unsere Gef?hle, Absichten und Abneigungen mitteilen. Unsere Worte lassen andere wissen, wo wir stehen und wo die Grenzen sind, die wir setzen. Endlich lernen, „Nein“ zu sagen und die Kontrolle ?ber das eigene Leben zur?ckzugewinnen, hilft dabei, nicht st?ndig fremdbestimmt zu sein, so als w?rden andere das Leben nach ihren Regeln tanzen lassen. „Nein“ ist das wichtigste Wort, um Grenzen zu setzen. Grenzen sind wie unsichtbare Z?une, die zeigen, wo man aufh?rt und wo andere anfangen. Sie sch?tzen Privatsph?re, Zeit und Energie. Menschen mit schwachen Grenzen f?llt es oft schwer, „Nein“ zu sagen. Sie haben Angst vor Konflikten, wollen es anderen recht machen und opfern daf?r ihre eigenen Bed?rfnisse. Ein fataler Irrtum! Denn wer immer nur „Ja“ sagt, wird irgendwann ausgenutzt und frustriert. Nat?rlich ist es nicht immer leicht, Nein zu sagen. Manchmal f?llt es schwer, die richtigen Worte zu finden. Aber keine Sorge! „Nein“ sagen ist wie Muskeltraining. Je ?fter man es tust, desto leichter f?llt es einem. „Nein“ zu sagen ist ein Zeichen von St?rke, nicht von Schw?che. Es zeigt, dass Sie sich selbst respektieren und Ihre Bed?rfnisse ernst nehmen.




Klare Grenzen sind wie Leitplanken: Sie zeigen jedem, wo es lang geht und verhindern Chaos.
Viele Manager haben Probleme mit Grenzen. Sie opfern ihre Effizienz der Harmonie. Ein Team ohne Grenzen ist wie ein Orchester ohne Dirigent: Es gibt nur Krach. Wenn Manager Verantwortung f?r ihre eigene Arbeit ?bernehmen und klare Grenzen setzen w?rden, g?be es die meisten Probleme nicht.

Jeder gegen jeden – die eigene Gesundheit sch?tzen
Kollegen schieben einem st?ndig l?stige Aufgaben zu, der Chef macht einen f?r die Fehler anderer verantwortlich und die ?berstunden wachsen ins Unermessliche. Klare Grenzen im Job sind wie Rettungsinseln im Haifischbecken: Sie sch?tzen vor, dass Stress, ?berlastung und Ausbeutung uns auffressen. Viele Mitarbeiter haben leider Probleme damit, klare Grenzen zu setzen. Sie haben Angst vor Konflikten, wollen es allen recht machen und opfern daf?r ihre eigene Gesundheit und ihr Wohlbefinden. Ein fataler Fehler! Denn wer sich alles gefallen l?sst, wird irgendwann krank, frustriert und k?ndigt. Nat?rlich ist es nicht immer einfach, „Nein“ zu sagen. Manchmal f?llt es schwer, die richtigen Worte zu finden. Hilfreich ist zum Beispiel:

-klar, deutlich, offen und ehrlich sagen, was man leisten kann und was nicht,
-selbstbewusst sein und zu seinen Entscheidungen stehen und sich nicht umstimmen lassen,
-freundlich, aber bestimmt sein. Sich nicht rechtfertigen, aber h?flich bleiben.

Klare Grenzen zu setzen ist ein Zeichen von St?rke, nicht von Schw?che. Es zeigt, dass man sich selbst respektiert und die eigene Zeit und Energie wertsch?tzt. F?hrungskr?fte sollten Vorbilder f?r ihre Mitarbeiter sein und ihnen zeigen, wie man klare Grenzen setzt! So sch?tzten sie nicht nur sich selbst, sondern auch ihre Mitarbeiter vor Stress, ?berlastung und Ausbeutung.

Schluss mit Tyrannen im Job
Der Kollege oder Chef ist nicht selten ein Tyrann, der einen st?ndig unter Druck setzt, emotional erpresst und Grenzen missachtet. H?chste Zeit, sich zu wehren! Aber wie? Der Schl?ssel zur Macht liegt in der Erkenntnis, dass man den anderen nicht ?ndern kann. Man kann nur sich selbst ver?ndern. Statt den Tyrannen als Problem zu sehen, muss man die Verantwortung f?r sein eigenes Wohlbefinden ?bernehmen. Denn: Wenn Sie dem Tyrannen nicht die Macht ?ber Ihre Gef?hle und Gedanken ?berlassen, gewinnen Sie die Kontrolle ?ber Ihr Leben zur?ck. Hilfreich ist zum Beispiel:

-klare Grenzen setzen und dem Tyrannen deutlich und bestimmt sagen, was man akzeptiert und was nicht,
-ruhig und gelassen bleiben und sich nicht durch Provokationen oder emotionalen Druck in die Defensive dr?ngen lassen,
-sich Unterst?tzung suchen und mit Kollegen, Freunden oder einem Therapeuten ?ber die Situation sprechen,
-alles zu dokumentieren und sich Vorf?lle, Daten und Zeugenaussagen zu notieren, um im Zweifelsfall Beweise zu haben,
-sich nicht scheuen, rechtliche Schritte einzuleiten, wenn der Tyrann die Grenzen weiterhin ?berschreitet.

Jeder hat das Recht, respektvoll behandelt zu werden. Es gibt viele Menschen, die Sie unterst?tzen k?nnen, deshalb sollten Sie sich von niemandem Ihre W?rde nehmen lassen!

„Nein“ sagen ohne schlechtes Gewissen
So sagt man „Nein“ ohne ein schlechtes Gewissen zu haben oder unh?flich zu sein:

1. das Nein begr?nden
2. Verst?ndnis zeigen
3. sich f?r das Vertrauen, helfen zu k?nnen, bedanken
4. ein Gegenangebot machen
5. konsequent bleiben

In den meisten F?llen reicht es schon aus, freundlich und bestimmt „Nein“ zu sagen. Hartn?ckige Bittsteller kann man aber auch mal deutlicher abblocken. Generell sollte man ohne schlechtes Gewissen „Nein“ sagen, denn dadurch erkennt man seine eigenen Grenzen, lernt sie zu verteidigen und je ?fter man „Nein“ sagt, desto leichter f?llt es einem.

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