Handwerk als Dienstleistungsunternehmen

ISOTEC-Handwerkskompass empfiehlt dringend moderne Managementsystem

Das Handwerk hat in den vergangenen Jahren stark an Attraktivit?t verloren. Zu diesem Ergebnis kommt der ISOTEC-Handwerkskompass, der in Zusammenarbeit mit dem Institut der Deutschen Wirtschaft (IW consult) erarbeitet wurde. In der zugrundeliegenden Studie wurde deutlich, dass viele Attraktivit?tsl?cken, insbesondere in kleineren und mittleren Handwerksbetrieben, auf fehlende oder ausbauf?hige Managementsysteme zur?ckzuf?hren sind. Hier liegt nach Angaben der Experten des IW consult aber der Schl?ssel f?r den wirtschaftlichen Erfolg der Betriebe, die pers?nliche Zufriedenheit aller Beteiligten und die Steigerung der Attraktivit?t der Handwerksberufe insgesamt.

„80 Prozent der Handwerksbetriebe haben weniger als 10 Mitarbeiter, fast zwei Drittel unter 5 Mitarbeiter“, erl?utert Horst Becker, Gr?nder und Gesch?ftsf?hrer der ISOTEC-Gruppe mit ?ber 85 Betrieben und mehr als 1.000 Mitarbeitern bei der Vorstellung des von ihm initiierten ISOTEC-Handwerkskompasses. „Und wenn ich mir dann einen Betrieb vorstelle, wo der Inhaber eine 60 Stundenwoche hat, am Wochenende noch die Buchhaltung macht, die Rechnungen schreibt und ab und zu mal Zeit hat, sich beim Kunden sehen zu lassen: Da fehlt der Fokus darauf, eine Struktur aufzubauen und sich um die Mitarbeiter zu k?mmern.“ Dies h?lt der erfolgreiche Handwerksunternehmer Horst Becker aber f?r zentral. Sein grunds?tzlicher Rat: „Das unternehmerische Know-how muss st?rker im Handwerk verankert werden, damit auch die Chefs selbst mehr Lebensqualit?t haben.“

Managementsysteme f?r kleine und mittlere Handwerksbetriebe
Dabei kann ein Managementsystem, das speziell auf die Bed?rfnisse kleinerer und mittlerer Handwerksunternehmen zugeschnitten ist, diese unterst?tzen, „aus einem Handwerksbetrieb ein modernes Dienstleistungsunternehmen zu machen“, betont Stephan F?hrling, Kaufm?nnischer Gesch?ftsf?hrer des Sanierungsspezialisten ISOTEC. „Daf?r sind moderne Managementstrukturen erforderlich, die dem Handwerksunternehmer dabei helfen, an seinem Unternehmen, an und mit seinen Mitarbeitern und Kunden zu arbeiten, das Unternehmen systematisch weiterzuentwickeln und nicht rund um die Uhr im „Meer der Details“ in seinem Betrieb „unterzugehen“.“
Das unterstreicht auch Oliver Oettgen, Handwerksmeister, Unternehmer und Experte f?r den Fachkr?ftemangel im Handwerk, in der neuesten Episode des ISOTEC-Handwerkkompass Podcasts: „Wir m?ssen nicht ausschlie?lich im Unternehmen arbeiten, sondern sollten auch mal am Unternehmen arbeiten.“ Dabei hebt er hervor: „Es ist wichtig keine starre Schiene, sondern einen Rahmen zu schaffen, innerhalb dessen sich Menschen bewegen und weiterentwickeln k?nnen.“

Zielbild formulieren – Unternehmensstruktur schaffen
Auf dem Weg zu einem solchen Managementsystem wird als erster Schritt aus der Unternehmensstrategie ein einfach verst?ndliches Zielbild formuliert und vermittelt, ganz nach dem Motto: „Wo will man wann sein?“
Als Zweites gilt es ein motiviertes Team mit F?hrungsstrukturen aufzubauen, das kontinuierlich an der Verwirklichung dieses Zielbildes arbeitet. „Die Aufgabe des Handwerkunternehmers besteht darin, ein eigenst?ndig arbeitendes Team zu rekrutieren, zu motivieren, zu bef?higen, zu f?hren und zu coachen“, sagt F?hrling. Dazu braucht es seiner Erfahrung nach „insbesondere in der heutigen Zeit ein leistungsf?higes Recruiting, ein motivierendes und faires Entlohnungssystem und eine systematische Aus- und Weiterbildung in fachlicher und pers?nlicher Hinsicht.“

Marketing und Vertrieb wie moderne Industrieunternehmen
Wichtiger Bestandteil eines Managementsystems f?r kleine und mittlere Unternehmen ist, dass der Handwerksbetrieb vertrieblich und marketingtechnisch so aufgestellt ist, wie ein modernes Dienstleistungs- oder Industrieunternehmen. „Ein modernes klein- oder mittelst?ndisches Handwerksunterunternehmen ist heute ein Hybridunternehmen zwischen einem hochqualitativen Handwerkswerksbetrieb, der mit den Methoden der Industrie arbeitet“, – so der ISOTEC-Experte. „Dazu geh?ren der systematische Aufbau und die Bewerbung einer Unternehmens- und Arbeitgebermarke, ein zielgerichtetes State-of-the-Art-Marketing zur Leadgenerierung in allen einschl?gigen Off- und Online-Medien sowie nicht zuletzt einer professionellen Vertriebsorganisation mit sachgerechten Steuerungs- (CRM) und leistungsbezogenen Verg?tungssystemen.“ „Zusammenfassend, m?ssen wir im Handwerk moderner werden. Wir m?ssen flexibler werden und auf das reagieren, was in unserem Umfeld passiert“, betont auch Handwerksmeister und Experte Oettgen.

Attraktivit?t des Handwerksberufs konkret kommunizieren
Laut ISOTEC-Handwerkskompass haben Handwerksbetriebe die gro?e Chance, die attraktiven Seiten der Handwerksberufe „niederschwellig“ z.B. ?ber die Social Media-Kan?le der Betriebe, konkret und authentisch zu kommunizieren. Dazu z?hlen Botschaften und Beispiele zu Themen wie „man sieht als Handwerker, was man geschaffen hat“ („Wirksamkeit“) oder „man hilft Menschen, Probleme zu l?sen“ („Sinnhaftigkeit“). Aber auch Themen wie Gehalt, Betriebs- und F?hrungskultur, Arbeitsbedingungen, Arbeitsplatzgestaltung und betriebliche Karriereoptionen lassen sich auf diesem Weg anschaulich und glaubw?rdig vermitteln. Diese Bausteine der Kommunikationsarbeit tragen letztendlich dazu bei, das Handwerk als Karrierechance f?r Auszubildende, Gesellen, Meister und selbst?ndige Handwerksunternehmer wieder attraktiv zu machen.

Der vollst?ndige ISOTEC-Handwerkskompass, sowie die monatlich erscheinende Podcastreihe, stehen kostenlos unter www.isotec-handwerkskompass.de zur Verf?gung und bieten detaillierte Einblicke sowie konkrete Handlungsempfehlungen f?r Betriebe, Politik und Verb?nde.

Keywords:Management, Handwerk, Fachkr?ftemangel, Attarktivit?t, Unternehmensstruktur, Selbstst?ndigkeit

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