Der heutige Gesch?ftsalltag ist gepr?gt von Volatilit?t, Unsicherheit, Komplexit?t und Ambiguit?t (VUKA). Wie Mentoring hilft damit umzugehen?
Traditionelle Ma?nahmen wie Coaching und Beratung waren lange Zeit bew?hrte Instrumente zur Weiterentwicklung von F?hrungskr?ften und Mitarbeitern. Doch in der VUKA-Welt reichen sie nicht mehr aus. 69% Firmenangeh?rige in Deutschland w?nschen sich Mentoring als einzigartigen Ansatz. Ist Mentoring wirklich eine so wertvolle Ressource, um den aktuellen Angstthemen wie Arbeitslosigkeit, zweites Standbein oder Karriere-Twist gerecht zu werden? Und warum nutzen weniger als 9% Deutsche Unternehmen diese kosteng?nstige M?glichkeit?
Dr. Johanna Dahm ist Expertin im Bereich Mentoring. Sie nahm das 25-zigste Jahr ihrer eigenen Berufst?tigkeit zum Anlass, die ehrenamtliche Organisation MentorMe zu sich zum Kamingespr?ch nach Frankfurt einzuladen und mit 30 Teilnehmenden die Rolle des Mentors zu diskutieren. Dahm wei? aus erster Hand, wie wichtig es ist, in der heutigen Zeit erfolgreiches Mentoring zu betreiben. Sie betont, dass Mentoring nicht nur f?r den beruflichen Erfolg von Bedeutung ist, sondern auch f?r das pers?nliche Wachstum und die Entwicklung von F?higkeiten. Ein erfolgreicher Mentor sollte ein guter Zuh?rer sein und sich auf die Bed?rfnisse des Mentees einstellen k?nnen. Dr. Dahm empfiehlt, klare Ziele zu setzen und den Fortschritt regelm??ig zu ?berpr?fen. Eine offene und ehrliche Kommunikation ist ebenfalls von gro?er Bedeutung. Der Mentor sollte dem Mentee Feedback geben und ihm helfen, seine St?rken zu erkennen und Schw?chen zu verbessern. Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Bereitschaft des Mentors, seine Erfahrungen und Kenntnisse weiterzugeben. Dr. Dahm betont jedoch auch, dass Mentoring kein Einbahnstra?enprozess ist und der Mentor auch viel vom Mentee lernen kann. Insgesamt kann erfolgreiches Mentoring dazu beitragen, dass sowohl der Mentor als auch der Mentee wachsen und sich weiterentwickeln k?nnen. „Medien, Politik und Gesellschaft suggerieren uns, dass Probleme komplexer sind als je zuvor und mit einfachen Mitteln nicht mehr gel?st werden k?nnen. Teilweise ist das auch so, dann funktioniert das nicht mehr, was wir den gesunden Menschenverstand nennen“, so Dahm. Mentoring erm?glicht es, in Fragen von F?hrung, Gr?ndung, Finanzierung, Investitionsvorhaben etc. verschiedenen Perspektiven einzunehmen. Die langfristige Beziehung zwischen Mentor und Mentee schafft Raum f?r tiefgreifende Diskussionen und den Austausch von verschiedenen Ideen und L?sungsans?tzen. Denn hier gibt’s Zeit f?r flexibles und kreatives Denken, f?r innovative L?sungen, die im Alltag nicht zu finden ist.
Dauerthema Karriereplanung
Dahm selbst blickt auf 25 Jahre Berufsleben zur?ck, die „sich in der R?ckschau sicher gut lesen, aber ohne Hilfe von Mentoren nie zustande gekommen w?ren“. Sie selbst ist dankbar, dass sie immer Gespr?chspartner hatte, um Karriereziele und Pl?ne zu besprechen, ihre St?rken und Schw?chen zu erkennen und ihre pers?nliche Vision zu gestalten. „Meine Mentoren gaben mir immer wertvolle Einblicke und Zugang zu ihren Netzwerken, auch R?ckblicke auf ihre beruflichen Herausforderungen. Das bef?higte mich, meine Karriere aktiv zu steuern und mit dem Wissen um die UPS and Downs anderer erfolgreich zu navigieren“.
St?rker als KI: Direkter Austausch mit Rollenvorbildern
Auch wenn F?hrungskr?fte ihre Verantwortung ernst nehmen, bleibt die Unzufriedenheit unter den Angestellten gro?. Wie k?nnen sie damit umgehen? Coaching und Beratung sowie die Befragung von KI-Bots k?nnen bei der Optimierung helfen und mittelfristig sogar Gef?hle in Menschen erzeugen und ihre Haltung beeinflussen, indem sie Intimit?t vort?uschen. Mentoring geht jedoch noch einen Schritt weiter: Nachwuchskr?fte k?nnen von erfahrenen Mentoren praktische Einblicke und realistische Erfahrungen sammeln, anstatt nur Theorie zu h?ren. Dahm ist davon ?berzeugt und sagt: „Wo immer es m?glich ist, nehme ich meine Mentees zu Kunden, Vortr?gen und Veranstaltungen mit und lasse sie sogar beim Telefonieren dabei sein. Das bleibt auf einer tieferen Ebene haften als ein Webinar.“
Die Wahl des/der richtigen Mentors/Mentorin
Mentoring meint das Teilen von Wissen und Erfahrung ohne Manipulation, ohne Verkauf und ohne Absicht – ob in beruflicher, pers?nlicher oder privater Hinsicht – beide Seiten lernen aus dieser meist langfristigen, wenn nicht gar lebenslangen Beziehung. Johanna Dahm appelliert auch an die Abgrenzung von anderen Formaten: „Viele Mentoren, so auch ich, sind ja auch Berater, Coaches, die Rollenkl?rung verlangt nach Achtsamkeit, um den Erwartungen gerecht zu werden. Coaching bietet Struktur mit definiertem Ziel, die F?hrung durch Fragen liegt allein beim Coach und das sollte nicht untersch?tzt werden. Beratung erfordert so viel und neueste Fachexpertise, von der dann Qualit?t der Umsetzung, des Ergebnisses, oft nicht nur einer sondern vieler Menschen und Unternehmungen abh?ngen, dass ich hier immer wieder zur Trennsch?rfe mahne“, so Dahm nachdr?cklich. Sie ist in allen drei Bereichen 2023 f?r ihre Top-Expertise mehrfach ausgezeichnet worden.
Sich als Mentee vorbereiten – 5 Fragen VOR dem Mentoring
Schon vor der Suche eines Mentors empfiehlt Dahm zu einer guten Vorbereitung, die viel mit innerer Klarheit zu tun haben: „Oft kommen Mentees mit der Erwartung, dass ein Mentor erst mal die Aufr?umarbeiten erledigt. Das ist nat?rlich falsch!“ Darum besser vorher kl?ren:
Was ist mir in Arbeits-Beziehungen wichtig und f?rderlich? Habe ich pers?nliche Vorlieben an Geschlecht, Pers?nlichkeit, Arbeitsgewohnheiten?
Was ist mein pers?nlicher Arbeitsstil, Lernstil, kann ich gut zuh?ren?
Was sind meine Bed?rfnisse, Wissens- und Qualifikationsl?cken?
Was will ich aus der Beziehung gewinnen oder kultivieren: pers?nlich (Schaffung der Work-Life-Balance, Aufbau von Selbstvertrauen), berufliche Entwicklung (Vernetzung, Zielsetzung, Auswahl von Stipendien oder Jobs), Kompetenzentwicklung (Kommunikation, Zeitmanagement, Steigerung bestimmter F?higkeiten)
Welchen Gewinn stelle ich f?r den Mentor dar?
Fazit Mentoring – heute
Mentoring hat in der heutigen Zeit eine immer wichtigere Rolle eingenommen. Gerade die f?nf umsatzst?rksten Branchen wie Automobil, Maschinenbau, Chemie, Ern?hrung, Elektrotechnik mit weit ?ber tausend Milliarden Euro Jahres-Umsatz str?uben sich mit der Frage nach dem ROI und zugunsten klassischer, teurer Personalentwicklung noch immer gegen Mentoring. Die schnelllebige VUKA-Welt kann durch Mentoring als individuellem, langfristigem und reflexivem Ansatz zur Weiterentwicklung von F?hrungskr?ften und Mitarbeitern der digitalisierten und zunehmend anonymen Welt stabile menschliche Beziehungen entgegensetzen. Dr. Johanna Dahm betont, dass Mentoring eine M?glichkeit bietet, Wissen und Erfahrungen weiterzugeben und gleichzeitig Beziehungen aufzubauen, die f?r den beruflichen Erfolg von gro?er Bedeutung sein k?nnen. Besonders in Zeiten des Fachkr?ftemangels kann Mentoring dazu beitragen, Talente zu f?rdern und langfristig an das Unternehmen zu binden. Ein erfolgreiches Mentoring-Programm kann somit zur Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit und -bindung beitragen und somit auch wirtschaftlich von Vorteil sein. All diese Faktoren machen Mentoring zu einem unverzichtbaren Bestandteil moderner Arbeitswelten und zeigen, dass es heute wichtiger denn je ist, auf Mentoring als Instrument der Personalentwicklung zu setzen. Dr?ngende Fragen, komplexe Probleme werden gel?st, Karrieren samt Alternativen geplant und F?hrungskompetenzen entwickelt. Es ist an der Zeit, Mentoring in den Fokus zu r?cken und diese wertvolle Ressource zu nutzen, um in einer unsicheren und volatilen Welt erfolgreich zu sein.
Dr. Johanna Dahm, Entscheidungsexpertin und CEO Dahm International Consulting, mit Sitz in Frankfurt, ber?t Menschen und Organisationen in der Gesch?ftsfeld-Entwicklung und Transformation. Bereits w?hrend der Finanzkrise 2007/08 verhalf sie DAX Unternehmen zur Stabilisierung, 2016-20 unterst?tzte sie mehrere globale Banken und Industrie-Unternehmen bei der Portfolio-Bereinigung und Reorganisation. Heute geh?ren Konzerne, Hidden Champions und Grown Ups zu ihren Kunden. Im Bourdon-Verlag publiziert sie ihre eigene Schriftenreihe „Atlas der Entscheider“. Mehr ?ber Dahm International Consulting unter www.drjohannadahm.com.
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