Wussten Sie, dass das bei weitem gr??te Resilienz-Programm vom US-Milit?r in 2009 gestartet wurde? Mit einem 140 Millionen US Dollar Budget m?chte die Initiative „Comprehensive Soldier and Family Fitness“ die Resilienz und den verbesserten Umgang mit Stress von Kriegssoldaten steigern.
Hunting the Good Stuff
Eine der effektivsten Interventionsma?nahmen dieses Programms nennt sich „Hunt the good stuff“ (dt. „Jagd auf das gute Zeug“), was im Milit?rjargon so viel bedeutet wie Dankbarkeit zeigen. Der Kern der Aufgabe besteht darin, t?glich drei Dinge, Situationen oder Begegnungen aufzuschreiben, f?r die man wirklich dankbar ist. Auch wenn diese ?bung vorerst banal klingen mag – Fakten belegen deutlich die Wirksamkeit dieser und ?hnlicher Methoden. Beim Anwenden der Methode werden die neuronalen Strukturen stimuliert, die im Gehirn daf?r verantwortlich sind, Dankbarkeit zu sp?ren.
Ihr Gehirn kann lernen, dankbar zu sein
Der wiederholte Stimulus st?rkt diese Strukturen und macht sie einfacher zug?nglich. Diesen neuronalen Prozess nennt man auch Priming. Bereits 1949 bezeugte der kanadische Psychologe Donald Hebb ein grundlegendes Gesetz, welches auch heute noch gilt: „What fires together, wires together“ (dt. Was gemeinsam feuert, vernetzt sich dadurch.) Das bedeutet, dass die Neuronen verschiedener Gehirnareale, die regelm??ig und gleichzeitig stimuliert werden, verst?rkt in Interaktion treten und schlie?lich eine unabh?ngiges Stimulationsmuster bilden.
Das Ergebnis ist eine erh?hte Stressresistenz und eine allgemeine Steigerung der Resilienz, mehr Ruhe, erholsamerer Schlaf, ein verbessertes Selbstmanagement und ein Anstieg in der allgemeinen Lebenszufriedenheit. Gar nicht schlecht f?r eine h?chstens zehnmin?tige, t?gliche ?bung, oder? Viele Menschen finden es – trotz der Einfachheit dieser ?bung – ziemlich schwer, t?glich drei dieser Dinge zu finden. Dies kann eine von zwei Dingen bedeuten: Sie befinden sich entweder in einer Opferrolle oder auf dem Ego-Trip.
Opferrolle oder Ego-Trip?
Wenn man sich niedergeschlagen, w?tend oder verwirrt f?hlt, wird dies meist von einer betr?chtlichen Menge Selbstmitleid begleitet. Uns f?llt es dann oft schwer, dankbar f?r etwas zu sein. Dankbarkeit selbst in solchen Moment zu zeigen ist trotzdem m?glich, auch wenn es mentale Anstrengung erfordert. Die ?bung zwingt uns dazu, uns dazu zu entscheiden diese Opfermentalit?t auf eine sanfte Weise zu verlassen – denn nur so k?nnen wir dankbar sein.
Ein weiterer Grund, warum es manchen Leuten schwerf?llt, Dinge zu finden, f?r die sie dankbar sind, besteht darin, dass sie glauben, alles in ihrem Leben passiere ihretwegen. Diese etwas narzisstische Anspruchshaltung resultiert in einem Selbstbild, dass vor allem bei F?hrungspersonen oder Menschen w?hrend ihrer Karrierelaufbahn vorherrscht. Es ist hilfreich f?r diejenigen also zu verstehen, dass manche der Hauptgr?nde f?r ihren Erfolg au?erhalb ihres Einflusses stehen. Dies trifft sicherlich auf das eigene Geburtsland, die Familie, in der man aufwuchs oder die eigene Hautfarbe zu. Auch der Zugang zur Bildung und zur Gesundheitsversorgung, die man in seiner Jugend zur Verf?gung gestellt bekommt, steht meist au?erhalb unserer Kontrolle. Weiterhin steckt immer auch etwas Gl?ck hinter der eigenen Karriereentwicklung. Wir reden oft von „zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein“ – ein Synonym f?r „Gl?ck haben“. Um also dankbar zu sein m?ssen wir diesen Ego-Trip beenden und eine etwas bescheidenere Sichtweise auf unser Leben ?bernehmen. Nat?rlich sind individuelle Leistungen und Erfolge wichtig. Aber es ist schlichtweg falsch zu glauben, dass es nichts gibt, wof?r man dankbar sein kann.
Wie kann man mit Dankbarkeit die eigene Resilienz steigern:
Notieren Sie jeden Tag drei positive Ereignisse. Dies kann von den ersten Sonnenstrahlen am Morgen bis zu einem freundlichen L?cheln oder einer netten Unterhaltung reichen. Schreiben Sie neben jedes dieser positiven Ereignisse eine kurze Reflektion bez?glich:
– warum Sie dieses gute Ereignis erlebt haben
-wie Sie sich bei diesem Ereignis gef?hlt haben
-wie Sie oder Andere zu diesem Ereignis beigetragen haben
-was Sie morgen tun k?nnen, damit dieses Ereignis noch einmal auftreten kann
Beispiel (aus dem US-Milit?r):
Datum: 9. Februar 2015
Gutes Ereignis: Ich habe einen Brief von zuhause bekommen und meine Tochter hat ein Bild von uns zusammen gemalt.
Reflektion: Ich habe eine tolle Familie und sie zeigen, dass sie mich vermissen, w?hrend ich weg bin.
Werde sie morgen anrufen, um mit ihnen etwas zu plaudern und zu zeigen, dass sie mir wichtig sind.
Karsten Drath von Leadership Choices wei? durch seine Coachingt?tigkeit mit nationalen und internationalen Unternehmen, dass durch solche ?bungen, die eigene Resilienz gesteigert werden kann und sich damit effektiv Stress im Alltagsleben senken l?sst.
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