Laut einer Studie ist Potsdam derzeit die energieeffizienteste Stadt in Deutschland. Die brandenburgische Landeshauptstadt erhielt in diesem Jahr die Auszeichnung f?r den energieeffizientesten Geb?udebestand. Diskussionsbeitrag von Christian Ludes, Projektentwickler aus Oldenburg in Niedersachsen.
F?nfzig deutsche St?dte wurden miteinander verglichen. Initiator des Wettbewerbs ist der Bundesverband energieeffiziente Geb?udeh?lle e.V. (BuVEG), der bereits mit der Studie „Cities under stress“ auf die aktuellen Herausforderungen aufmerksam gemacht hat. Der Preis f?r den energieeffizientesten Geb?udebestand Deutschlands wurde unter Schirmherrschaft des Bundesministeriums f?r Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) verliehen.
Die Website „Immoscout“ bietet eine breite Datenbasis f?r das Ranking
Das Ranking basiert auf ?ber 500.000 Datens?tzen der Immobilienplattform Immoscout von August 2021 bis August 2022. Seit Mai 2014 muss f?r jede neu vermietete oder verkaufte Immobilie ein Energieausweis erstellt werden, der neben weiteren Informationen zur Immobilie auch den Energiekennwert enth?lt. Dieser Wert gibt an, wie gut ein Haus oder eine Wohnung beheizt wird. Herausgerechnet wurden Musterhausangebote, sodass die Datengrundlage eine gute M?glichkeit f?r das Ranking bietet.
Die Spitzenreiter haben energiesparende Sanierungen durchgef?hrt
Offenbach am Main liegt an zweiter Stelle der energieeffizientesten St?dte, Neubrandenburg an dritter. Oldenburg liegt irgendwo in der Mitte. Da 30 Prozent der D?cher unged?mmt sind, 60 Prozent unzureichend energieeffiziente Fenster haben und 65 Prozent unged?mmte Fassaden, ist das Potenzial enorm. Die Struktur des Geb?udebestandes ist ?u?erst vielf?ltig. Ein- und Zweifamilienh?user machen 83 Prozent aller Wohngeb?ude aus. Mehrfamilienh?user machen nur 17 Prozent aller Wohngeb?ude in Deutschland aus, haben aber einen Anteil von 40 Prozent an der Wohnfl?che sowie 40 Prozent an der Wohnfl?che und 53 Prozent an den Wohnungen. Mehrfamilienh?user werden h?ufig von kleineren Geb?uden dominiert. Jedenfalls ist die Sanierungsquote relativ gering.
Nordrhein-westf?lische St?dte haben Nachholbedarf
Vor allem die nordrhein-westf?lischen St?dte hinken, wie schon im vergangenen Jahr, hinterher. Hier gibt es viele „Problemimmobilien“ in Sachen Energieeffizienz, vor allem in strukturschwachen Regionen.
St?dte unter Druck
Staatssekret?r Patrick Graichen vom Bundesministerium f?r Wirtschaft und Klima ?berreichte den Preis. Der Wettbewerb wird nun j?hrlich vom Ministerium ausgelobt. Erstmals wurde er 2021 vergeben, im Vorjahr erhielt die Stadt Offenbach am Main den Preis.
Politisch besteht Einigkeit dar?ber, dass das Ziel des Energiekonzepts nach dem „Energieeffizienzstrategie Geb?ude“ darin besteht, den Geb?udebestand bis 2050 nahezu klimaneutral zu stellen. Hierzu sind Milliardeninvestitionen notwendig, da die Umsetzung von Sanierungsma?nahmen an der Geb?udeh?lle hingegen h?ufig kostenintensiv ist. Die gr??ten Emissionsminderungen k?nnen bei der D?mmung der Au?enwand erzielt werden. Sehr differenziert besch?ftigt sich der Deutsche Bundestag mit den Fragen des effektiven kostensparenden Vorgehens in seiner Studie „Energiespareffekte und Kosten-Nutzen-Relationen der energetischen Geb?udesanierung“ vom 04.07.2022. Grundtenor ist, dass angesichts des differenzierten Geb?udebestandes mit unterschiedlichen Heizungssystemen es keinen K?nigsweg gibt, sondern nur einen cleveren Mix unterschiedlicher Ma?nahmen.
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