Studie: Outsourcing im Zahlungsverkehr wird zum Standard

Rund drei Viertel der deutschen Banken setzen bei der Zahlungsverkehrsabwicklung bereits jetzt auf Outsourcing. Etwa die H?lfte der Institute plant in absehbarer Zeit weitere Auslagerungen, wie eine Studie von PPI AG und ibi research zeigt.

Hamburg, 08. Februar 2023: Immer mehr Banken in Deutschland setzen im Zahlungsverkehr auf Outsourcing: 73 Prozent haben zumindest Teile des Zahlungsverkehrs an externe Partner ausgelagert. Mehr als die H?lfte der Befragten plant in den kommenden f?nf Jahren weitere Auslagerungen (53 Prozent). Das sind die Ergebnisse einer Studie des Hamburger Software- und Beratungshauses PPI AG sowie ibi research. Daf?r wurden Verantwortliche f?r den Bereich Zahlungsverkehr f?hrender Banken befragt, die rund 90 Prozent des Transaktionsvolumens in Deutschland repr?sentieren.

„Zunehmender Wettbewerbs- und Kostendruck, immer neue regulatorische Anforderungen, veraltete IT-Systeme und fehlende Ressourcen – die Herausforderungen f?r Banken im Zahlungsverkehr sind immens. Immer mehr Geldinstitute setzen f?r die Bew?ltigung dieser Herausforderung auf einen externen Partner“, erkl?rt Hubertus von Poser, Leiter Consulting Payments der PPI AG.

Trend zur Auslagerung kompletter Gesch?ftsprozesse
Wie die Studie zeigt, gilt dies f?r alle Bereiche des Zahlungsverkehrs – vom Zugang f?r Privat- und Unternehmenskunden ?ber die Kernverarbeitung bis zum Clearing und dem Interbank-Gesch?ft. Die gr??ten Ver?nderungen sind dabei im Bereich Clearing und Interbank zu erwarten. Aktuell betreibt die H?lfte diesen Bereich noch selbstst?ndig (53 Prozent); in f?nf Jahren wird es nach Ansicht der Befragten nur noch jedes dritte Institut sein (33 Prozent).

Grunds?tzlich ist ein klarer Trend in Richtung Business Process Outsourcing (BPO) erkennbar. Fast jedes zweite Institut (47 Prozent) verfolgt bei der Ausrichtung seines Zahlungsverkehrs das strategische Ziel, einzelne Gesch?ftsprozesse komplett auszulagern. 13 Prozent planen sogar die vollst?ndige End-to-End-Auslagerung ihres Zahlungsverkehrs.

Vor allem in den Bereichen Echtzeitzahlung und Auslandszahlungsverkehr gewinnt Outsourcing an Bedeutung. Bei SEPA Instant Payments betreibt schon heute jedes dritte Institut in nahezu allen Bereichen eine technische Auslagerung. Beim Auslandszahlungsverkehr hingegen steht die eigentliche Auslagerungswelle noch bevor. In diesem Bereich erwarten die befragten Institute in den kommenden f?nf Jahren die gr??ten Bewegungen weg vom Eigenbetrieb und hin zu einer Outsourcing-L?sung.

Hohe Kosten sind h?ufigster Grund f?r Auslagerungen
Es sind vor allem die hohen Kosten des Eigenbetriebs, die Banken veranlassen, zumindest Teile des Zahlungsverkehrs auszulagern. 69 Prozent der Studienteilnehmer f?hren diese als Grund f?r eine geplante oder bereits vollzogene Auslagerung an. Mit 54 Prozent der Nennungen sind die hohen Kosten bei der Umsetzung neuer Funktionalit?ten und Services der zweith?ufigste Grund f?r ein Outsourcing im Zahlungsverkehr.

Im Gegenzug halten jedoch auch die Kosten viele Institute von einem Outsourcing ab. Von den Banken, die bislang auf eine Auslagerung ihres Zahlungsverkehrs verzichtet haben, f?hren 55 Prozent als Grund daf?r die Sorge vor den hohen Kosten an. „Diese Sorge ist verst?ndlich – vor allem angesichts des Kostendrucks, unter dem Banken im Zahlungsverkehr stehen. Allerdings sollten Kosten nie den alleinigen Ausschlag f?r oder gegen eine Auslagerung geben. Denn ein Outsourcing ist immer eine strategische Entscheidung, die den Banken erm?glicht, sich von der F?lle ihrer Herausforderungen im Zahlungsverkehr zu entlasten und zugleich wettbewerbsf?hig zu bleiben“, betont von Poser.

Die Gefahr ausufernder Kosten bei der Durchf?hrung des Outsourcings lasse sich au?erdem durch eine gute Vorbereitung reduzieren. „Die Studie zeigt, dass es vor allem interne Faktoren sind, die den Prozess der Auslagerung verz?gern und damit die Kosten in die H?he treiben – etwa die mangelnde Standardisierung relevanter institutsinterner Prozesse und die Spezifikation der Anforderungen, zum Beispiel an die Schnittstellen“, erkl?rt von Poser.

Die Studie kann auf der Website von PPI kostenlos heruntergeladen werden: www.ppi.de/studie-payments-as-a-service

?ber die Studie
Mit der Studie „Payments-as-a-Service – Zahlungsverkehr der Zukunft?“ haben das Software- und Beratungshaus PPI gemeinsam mit ibi research an der Universit?t Regensburg GmbH untersucht, wie sich Banken hinsichtlich der Auslagerung des Zahlungsverkehrs positionieren. Dazu wurden von Juni bis August 2022 Verantwortliche f?r den Bereich Payments von 15 Banken beziehungsweise Bankverbanden zun?chst onlinegest?tzt befragt. Daran schlossen sich pers?nliche Tiefeninterviews an. Die teilnehmenden Institute repr?sentieren etwa 90 Prozent des Marktvolumens im deutschen Zahlungsverkehr.

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