Wie Glaubenssätze den Arbeitsalltag beeinflussen

Auf welche Art und Weise negative Glaubenss?tze und ?ngste den Arbeitsalltag beeinflussen und wie sich diese aufl?sen lassen, erkl?rt Jutta Reichelt.

Negative Glaubenss?tze und ?ngste seien nicht nur im Privatleben hinderlich, sondern auch im Unternehmenskontext. Sie f?hrten mitunter zu einem Stillstand, einem Zur?ckfallen in alte Gewohnheiten, einer Beschwerde-Kultur und dazu, dass die Mitarbeitenden eine passive Konsumentenhaltung einnehmen. „In unserem Arbeitsalltag lassen wir uns nur allzu oft von Glaubenss?tzen leiten. Das wird am Beispiel Homeoffice deutlich. Ob, wann und wie viel die Mitarbeitenden von zu Hause arbeiten d?rfen, entscheidet oftmals die F?hrungskraft. Diese l?sst sich dabei – auch unbewusst – von Glaubenss?tzen leiten“, f?hrt Jutta Reichelt hierzu aus. Habe die F?hrungskraft den Glaubenssatz „Ich muss alles unter Kontrolle haben“ so k?nne dies in der Folge dazu f?hren, dass den Mitarbeitenden das Homeoffice verweigert wird. Das wiederrum f?hre zu Unverst?ndnis, Unzufriedenheit oder sogar zu K?ndigungen. W?rden ?ngste und negative Glaubenss?tze nicht thematisiert und aufgebarbeitet, k?nne es das Unternehmen viel Geld kosten und das Vorankommen verhindern.
Um zu verdeutlichen, wie sich Glaubenss?tze entwickeln und sich auswirken, zieht Jutta Reichelt die Beispiele von Erik und Ida heran. So blamierte sich Erik in jungen Jahren durch einen Fehler vor der gesamten Klasse. Seine gro?en Schamgef?hle und seine Hilflosigkeit, nicht aus der Situation herauszukommen, hinterlie?en dabei Spuren. „Das bedeutet, dass Erik in Zukunft alles daf?r tun wird, nicht mehr in eine solche Gruppensituation zu kommen. In ihm w?chst der Glaubenssatz: „Ich darf mich nicht blamieren.“ Je ?lter er wird, desto tiefer verankert sich dieser Satz in seinem Leben“, erg?nzt Jutta Reichelt. In seinem Berufsleben wirke sich dieser negative Glaubenssatz dahingehend aus, dass er schon beim Gedanken an eine Kundenpr?sentation Schwei?ausbr?che bekommt. Er erlebe enormen Stress in solchen Situationen und greife dann auf Hilfsmittel wie Sport, Alkohol und Essen zur?ck, um diesen zu reduzieren. Solche Handlungen werden als dysfunktionale Bew?ltigungsstrategien bezeichnet, die zwar kurzzeitig Abhilfe schaffen, aber den Glaubenssatz nicht aufl?sen, sondern ihn noch tiefer verankern. Ein weiterer Glaubenssatz, den Jutta Reichelt oft erlebt, ist: „Ich bin nicht gut genug.“ Diesen hat auch Ida verinnerlicht. Durch ihr Umfeld mit dominanten Eltern, von denen sie keine F?hrsorge erhalten hat und dem Gef?hl, dass alle anderen immer wichtiger waren als sie, tat sich f?r sie der Weg in zwei Richtungen auf. Sie k?nnte jetzt versuchen noch mehr Leistung zu bringen, um Anerkennung zu bekommen. So w?rde sie zum Workaholic mit hohen Erwartungen an sich selbst und einer Null-Fehler-Toleranz. Bei diesem Weg versch?rft sich der Glaubenssatz noch weiter zu einem: „Es ist nie gut genug.“ Anderseits k?nnte sich Ida auch zur Mitl?uferin entwickeln, wie Jutta Reichelt ausf?hrt: „Sie versucht dann, in der Masse unterzugehen und blo? nicht aufzufallen, denn wer auff?llt kann abgelehnt werden. Auch wird sie eventuell einen Beruf mit wenig Verantwortung w?hlen, obwohl es ihr Wunsch sein mag, ein eigenes Projekt zu leiten. Doch ihre ?ngste, einen Fehler zu machen, aufzufallen oder Ablehnung zu erfahren halten sie zur?ck.“ Sowohl Erics als auch Idas Handlungen im Arbeitsalltag werden von ihren ?ngsten bestimmt. W?rden diese aufgel?st so k?nnte Erik frei und entspannt vor eine Gruppe sprechen und Ida w?rde nicht beim kleinsten Fehler an sich zweifeln und ihre eigenen Projekte leiten. „Unter diesen Voraussetzungen k?nnten beide in ihrer Pers?nlichkeit wachsen und gewinnbringend zum Unternehmenserfolg beitragen“, so Jutta Reichelt.
Das Handeln werde bewusst oder unbewusst immer von ?ngsten und Glaubenssetzen beeinflusst – sowohl im beruflichen wie im privaten Leben. Um diese aufzul?sen, empfiehlt Jutta Reichelt die wirkungsvolle Methode Introvision und erl?utert was darunter zu verstehen ist: „Bei der Introvision arbeitet man an seinen Stressfaktoren und Triggerpunkten, die man sich irgendwann selbst gegeben hat. Das ist bei Eric zum Beispiel immer dann, wenn er vor mehr als einer Person sprechen soll und bei Ida, wenn jemand sie auf einen Fehler hinweist – auch wenn das noch so gut gemeint ist.“ Damit die Funktionsweise der Methode deutlich werde, bedarf es eines Exkurses in die Arbeit des Gehirns. Dieses habe von Natur aus ein physisches Alarmsystem, dass das ?berleben sichere. Komme zum Beispiel ein wildes Tier auf einen zu, dann l?se das einen Alarm aus und Stresshormone werden freigesetzt. Ein solches Alarmsystem g?be es auch f?r psychische Situationen. „Dieser Alarm wird von den Imperativen verursacht, die wir uns selbst im Leben einmal gegeben haben und in Form von Glaubenss?tzen herumtragen. Die Amygdala, die f?r das Versenden der Stresshormone verantwortlich ist, arbeitet ca. 200-mal schneller als unser Gro?hirn. Das bedeutet bevor wir ?berhaupt wissen, dass wir Stress haben, sind schon l?ngst die entsprechenden Hormone in unserem K?rper“, f?gt Jutta Reichelt hinzu. Ein bewusstes dagegen lenken sei somit gar nicht m?glich. In diesem Teufelskreis w?rden ?ngste und Glaubenss?tze immer weiter manifestiert. Bei der Introvision werde jetzt allerdings in ruhigen Zust?nden bewusst der Alarm getriggert ohne dass danach eine Handlung erfolgt. Laufe dieser t?glich ins Leere, so stelle sich das Gehirn darauf ein und registriere, dass die daf?r aufgewendete Energie nicht zweckm??ig ist. So schalte die Amygdala nach einer gewissen Zeit die Stresshormon-Produktion bei einem negativen Glaubenssatz einfach aus.
Abschlie?end betont Jutta Reichelt, dass der erste und wichtigste Schritt, damit dies m?glich sei, ist ?ber ?ngste und negative Glaubenss?tze zu sprechen und sich diese einzugestehen: „Unternehmen und F?hrungskr?fte sind hier besonders gefragt, Emotionen nicht unter den Teppich zu kehren, sondern ein Gesp?r daf?r zu entwickeln was die Mitarbeitenden hemmt, obwohl sie gro?es Potenzial haben.“
In ihrem pers?nlichen Blog „Flaschenpost“ informiert Jutta Reichelt ?ber viele weitere Themen, die Organisationen auf Erfolgskurs bringen.

Mehr Informationen und Kontakt zu Jutta Reichelt gibt es hier: www.jutta-reichelt.de

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