5. Biodiversitätspreis an Initiatorin des Volksbegehrens „Rettet die Bienen“ und den Vorsitzenden der Landschaftspflegeverbände vergeben

Am Donnerstag, den 29. September 2022, zeichnete die Heinz Sielmann Stiftung im Anschluss ihrer Fachtagung in Benediktbeuern die Augsburgerin Agnes Becker und den in diesem Jahr verstorbenen F?rster und ehemaligen Bundestagsabgeordneten Josef G?ppel aus.

+++ Die Biene als politisches Tier +++

Die diesj?hrige Preistr?gerin Agnes Becker ist Initiatorin und Beauftragte des 2019 durchgef?hrten Volksbegehrens „Artenvielfalt & Natursch?nheit in Bayern – Rettet die Bienen!“. Es ist das bisher erfolgreichste bayerische Volksbegehren. „Wir haben nicht geahnt, dass die Biene in diesem Ma?e ein politisches Tier ist“, meinte Becker nach Bekanntgabe des Wahlergebnisses.

Den aus dem Volksbegehren abgeleiteten Gesetzentwurf nahmen die Parlamentsmitglieder schlie?lich mit rund 85 Prozent Ja-Stimmen an. Das neue Naturschutzgesetz sieht unter anderem die F?rderung einer ?kologischen Landwirtschaft vor, eine Einschr?nkung der Lichtverschmutzung und die Vernetzung von Lebensr?umen zu einem landesweiten Biotopverbund auf 15 Prozent der Fl?che bis zum Jahr 2030.

+++ Monitoring f?r 10 Jahre +++

Das Preisgeld in H?he von 5.000 Euro wird Becker f?r ein auf zehn Jahre angelegtes wissenschaftliches Monitoring verwenden. Roman Lenz, Professor f?r Landschaftsplanung und Studiendekan an der Hochschule N?rtingen-Geislingen, ist mit dem Monitoring beauftragt und wird anhand der fortlaufend gesammelten Daten die Umsetzung des Gesetzentwurfes des Volksbegehrens bewerten.

+++ CSUler mit viel „gr?nem Herzblut“ +++

Ebenfalls ausgezeichnet wurde Josef G?ppel, der im April dieses Jahres im Alter von 72 Jahren ?berraschend verstarb. Der Diplom-Forstingenieur engagierte sich politisch auf kommunaler Ebene in seiner Heimatregion im Landkreis Ansbach. Es folgten weitere politische Stationen im Bayerischen Landtag und im Bundestag. Er leitete zudem den Umweltarbeitskreis der CSU und hatte ma?geblichen Einfluss auf das Umweltprogramm der Partei. Er erarbeitete sich so den Beinamen „Das gr?ne Gewissen der CSU“. 2018 beteiligte er sich an der Verfassungsbeschwerde gegen das bestehende Klimaschutzgesetz, die 2021 zum wegweisenden Urteil des Bundesgerichtshofes f?hrte.

+++ Naturschutz und Landwirtschaft an einem Tisch +++

W?hrend seiner politischen Laufbahn gr?ndete G?ppel 1986 den ersten Landschaftspflegeverband und war 1993 Mitbegr?nder des Deutschen Verbandes f?r Landschaftspflege. Letzteren leitete er als 1. Vorsitzender bis zu seinem Tod. Als Begr?nder der Landschaftspflegebewegung bewies er in einer Zeit, wo die Interessen von Natursch?tzenden und Personen aus der Landwirtschaft als stark gegens?tzlich wahrgenommen wurden, ?u?ersten Weitblick. Seine Intention, n?mlich Naturschutzverb?nde, Landwirtschaftbetreibende und Kommunalpolitik in einer „Drittelparit?t“ zusammenzubringen, erwies sich als richtungsweisend. Mittlerweile gibt es deutschlandweit 190 Organisationen in der Landschaftspflege und f?r 2023 ist die Gr?ndung eines europ?ischen Dachverbandes geplant. Dessen Gr?ndung hat G?ppels ebenfalls engagiert mit vorbereitet.

+++ Preisgeld unterst?tzt das Josef-G?ppel-Stipendium +++

In 2017 beendete er seine politische Karriere und widmete sich ehrenamtlich unter anderem als Energiebeauftragter des Bundesentwicklungsministeriums der Entwicklung nachhaltiger Energien in Afrika. Mit dem 5. Biodiversit?tspreis wird das Lebenswerk eines Mannes geehrt, der sich f?r einen nachhaltigen Lebensstil einsetzte und der immer Themen des Naturschutzes, auch gegen parteiinterne Widerst?nde, in den Fokus r?ckte.

Den Preis nahmen G?ppels Ehefrau Rosalinde und Tochter Maria Wenk entgegen und erkl?rten, sie werden ihren Teil des Preisgeldes f?r das Josef-G?ppel-Stipendium an der Fachhochschule in Triesdorf einsetzen. Dieses Stipendium soll an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf f?r afrikanische Studierende eingerichtet werden.

+++ Diskussion um die bayerische Artenvielfalt +++

In diesem Jahr fand die Verleihung des Biodiversit?tspreises im Zentrum f?r Umwelt und Kultur des Klosters in Benediktbeuern im Landkreis Bad T?lz-Wolfratshausen statt. Zuvor sprachen und diskutierten im Rahmen der Fachtagung Vertretende des Bayerischen Staatsministeriums f?r Umwelt und Verbraucherschutz, des Landesbundes f?r Vogelschutz, des BUND Naturschutz in Bayern e. V., der bayerischen Landschaftspflegeverb?nde und der Heinz Sielmann Stiftung zu der Frage „Wie retten wir unsere biologische Vielfalt in Bayern?“. „Wir erachten es als sehr wichtig, mit den Menschen vor Ort in Kontakt und in einen konstruktiven Austausch zu gehen. Denn nur die Zusammenarbeit mit Landschaftspflegeverb?nden, engagierte Personen, politisch Aktiven und vision?ren Menschen kann letztendlich zum Erfolg f?hren“, betonte Dr.-Ing. E.h. Fritz Brickwedde, Stiftungsratsvorsitzender der Heinz Sielmann Stiftung.

+++ Biologische Vielfalt ?ffentlich diskutieren +++

Der mit 10.000 Euro dotierte Deutsche Biodiversit?tspreis wurde von der Heinz Sielmann Stiftung 2014 ins Leben gerufen. Der Preis wird alle zwei Jahre an Personen oder Institutionen vergeben, die sich in herausragendem Ma?e f?r den Erhalt der biologischen Vielfalt einsetzen. Die ausgezeichneten Personen engagieren sich ausnahmslos mit hohem pers?nlichen Einsatz f?r den Schutz unserer Natur. Dabei werden Menschen aus den Bereichen praktischer Naturschutz, Medien und Wissenschaft ber?cksichtigt. Alle Preistragende tragen in besonderem Ma?e dazu bei, Themen der biologischen Vielfalt ?ffentlich zu machen.

Fotos der Preisverleihung finden Sie zur kostenfreien Verwendung im Rahmen der Berichterstattung hier: https://sielmann.canto.global/b/HDHCT
Die Nennung des angegebenen Bildautors ist zwingend.

+++ Hintergrund: +++

Biotopverbund – Netz des Lebens

Im Jahr 2004 initiierten Prof. Heinz Sielmann und Prof. Dr. Peter Berthold ein Pilotprojekt zur Vernetzung einzelner Biotope in der Region des Bodensees. Die Vorgehensweise erlangte Modellcharakter.Mittlerweile betreut die Heinz Sielmann Stiftung bundesweit Fl?chen. Zus?tzlich gibt es weitere Biotopfl?chen f?r Tiere, Pflanzen und Pilze, die von Kommunen, der B?rgerschaft und Landnutzenden aufgewertet oder in anderen F?llen neu geschaffen werden. In diesen F?llen unterst?tzt die Heinz Sielmann Stiftung die Arbeit der Beteiligten.

Die Stiftung des bekannten Naturfilmers engagiert sich deutschlandweit f?r Naturschutz und Umweltbildung.

Ein Biotop ist ein r?umlich begrenzter Lebensraum f?r angepasste Lebensgemeinschaften und bietet ihnen gleichzeitig wichtige R?ckzugsgebiete. Biotope sind gepr?gt durch eine spezielle Kombination aus nicht-biologischen Umweltfaktoren und heben sich dadurch von benachbarten Lebensr?umen ab.

Landschaftspflegeverb?nde sind freiwillige Zusammenschl?sse von Naturschutzverb?nden, Landwirtschaftbetreibende und Kommunalpolitikerinnen und Kommunalpolitikern, die gemeinsam naturnahe Landschaftsr?ume erhalten oder neu schaffen wollen. Diese Gruppen wirken gleichberechtigt zusammen. Diese sogenannte „Drittelparit?t“ aus Naturschutz, Landwirtschaft und Politik wird allgemein als faire und ausgewogene Konstruktion empfunden; sie schafft Vertrauen und f?rdert den praktischen Erfolg der Arbeit.

Weitere Informationen:
https://www.sielmann-stiftung.de

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