Bundesweit einheitlicher Nachteilsausgleich bei Dyskalkulie und Legasthenie

Der Bundesverband Legasthenie und Dyskalkulie (BVL) fordert gemeinsam mit der Deutschen Kinderhilfe zum Tag der Legasthenie und Dyskalkulie am 30.09.2022 bundesweit einheitliche Nachteilsausgleiche ?ber die gesamte Schulzeit.

„Wir sind fassungslos, mit welcher Willk?r man Kindern mit Legasthenie und Dyskalkulie in unserem Schulsystem Steine in den Weg legt“, beklagt Rainer Becker, Ehrenvorsitzender der Deutschen Kinderhilfe – der st?ndigen Kindervertretung. „Jedes Kind, das in unserem Schulsystem benachteiligt ist, braucht unsere Unterst?tzung und einen Nachteilsausgleich, um es erfolgreich auf Ausbildung oder Studium vorzubereiten“, fordert Becker. In jedem Bundesland gibt es unterschiedliche schulrechtliche Regelungen bei einer Legasthenie und Dyskalkulie. Mehr Zeit bei Klausuren, technische Hilfsmittel oder pers?nliche Assistenzen k?nnen helfen, Wissen barrierefrei aufzunehmen und in Pr?fungen darzulegen. „F?r Eltern ist das absolut unverst?ndlich und f?r ihre Kinder ungerecht, dass jedes Bundesland seinen eigenen Weg geht. In einigen Bundesl?ndern verschlechtern sich die Rahmenbedingungen aktuell sogar. Die Bildungschancen sind in Deutschland davon abh?ngig, wo die Eltern wohnen. Das entbehrt doch jedem gesunden Menschenverstand“, sagt Tanja Scherle, Bundesvorsitzende des BVL.

Insbesondere f?r Sch?lerinnen und Sch?ler mit einer Dyskalkulie ist es schwierig, gut durch unser Bildungssystem zu kommen, da es in vielen Bundesl?ndern noch gar keinen Nachteilsausgleich gibt oder er endet mit der Grundschulzeit. „Das ist unglaublich. Einem Brillentr?ger w?rde man auch nicht verbieten, seine Brille in der weiterf?hrenden Schule zu tragen. Eine Brille ist ebenfalls als Nachteilsausgleich zu verstehen, f?r den niemand k?mpfen muss, da es selbstverst?ndlich ist, eine Sehschw?che auszugleichen“, sagt Scherle. Ein Nachteilsausgleich stellt keine Bevorzugung oder Vereinfachung dar, jeder Sch?ler muss die gleiche Leistung erbringen. Es liegen ausreichend wissenschaftliche Erkenntnisse zur Legasthenie und Dyskalkulie vor, die zeigen, wie man Menschen mit diesen Beeintr?chtigungen am besten individuell unterst?tzt und wie demzufolge ein Nachteilsausgleich gestaltet werden sollte.

Eltern m?ssen immer wieder aufs Neue daf?r k?mpfen, dass ihrem Kind ein Nachteilsausgleich gew?hrt wird. H?ufig erfahren sie Ablehnung in der Schule, da man unterstellt, es dem Kind einfacher machen zu wollen. „Kinder bewusst zu diskriminieren, keinen Nachteilsausgleich zu gew?hren und einfach wegzuschauen, wenn sie im Bildungssystem scheitern, das muss der Vergangenheit angeh?ren. Die Bildungspolitik muss sich ihrer Verantwortung stellen und das bundesweit einheitlich, sonst schaffen wir es nicht, gut qualifizierte Fachkr?fte auszubilden, die uns bereits heute fehlen“, fordert Rainer Becker.

In der Ausbildung und im Studium gew?hrt man Menschen mit einer Legasthenie oder Dyskalkulie einen Nachteilsausgleich, in der Schule in den meisten F?llen nicht. Unser Bildungssystem muss hier dringend nachbessern, um f?r einheitliche Bildungsperspektiven zu sorgen. „St?rken st?rken und Barrieren abbauen, das ist der einzig richtige Weg f?r mehr Chancengleichheit“, sagt Tanja Scherle.

Zum Tag der Legasthenie und Dyskalkulie am 30.09.2022 ruft der BVL zusammen mit der Deutschen Kinderhilfe dazu auf, Kindern mehr Chancengleichheit in unserem Bildungssystem zu geben. Weitere Informationen sind im Internet unter https://www.bvl-legasthenie.de/aktionstag abrufbar.

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