Digitalisierung in Schulen: Einführung von Tabletklassen

Keine Innovation ohne Herausforderungen
Erfahrungen aus der Praxis: So klappt die reibungslose Einf?hrung elternfinanzierter Tabletklassen

Digitalisierung in Bildungseinrichtungen ist m?glichst fl?chendeckend dringend erforderlich, das ist vorherrschender Konsens. Zugleich wirft das Thema viele Fragen auf und so manchem schwirren Begriffe wie Digitalpakt, MEP (Medienentwicklungsplan), 1:1-Ausstattung (homogene Technik und einheitliche Endger?te f?r alle Sch?lerinnen und Sch?ler), BYOD (Bring Your Own Device) oder Schultr?ger-/Elternfinanzierung im Kopf herum. Vermeintliche „Bremser“ der Digitaloffensive scheinen schnell ausgemacht: Schultr?ger und Schulleitungen seien oftmals zu beh?big, Lehrenden fehle vielfach die Technikaffinit?t und Eltern fehle die Bereitschaft zur Finanzierung der Endger?te. Unsicherheiten im praktischen Umgang mit dem f?r viele Beteiligte herausfordernden Thema Digitalisierung in Bildungseinrichtungen sind nicht selten der Grund f?r eine schleppende Umsetzung, obwohl ?ber die Vorteile der Einbindung von modernen Medien und digitalen Inhalten im Unterricht weitestgehend Einigkeit herrscht. Die Pandemie hat dazu ma?geblich beigetragen und Defizite – vor allem auch im internationalen Vergleich – schonungslos aufgedeckt.

Aber wie legt man als Schule los mit der Digitalisierung? Wie nimmt man den Planenden die Angst vor einer zu hohen Arbeits-, Umsetzungs- und Verwaltungslast oder vor fehlender Digitalkompetenz, wie den Eltern die Angst vor einer zu hohen finanziellen Belastung bei einem elternfinanzierten Modell? Denn Elternfinanzierung ist eine gute, pragmatische M?glichkeit, um als Schule selbst schnell aktiv zu werden. Externe Prozessbegleiter k?nnen dabei eine wichtige Rolle ?bernehmen und den Schulen von der Konzeption ?ber Workshops f?r Eltern bis hin zur Umsetzung, Verwaltung, Wartung, Schulung sowie Fortbildung zur Seite stehen. Ein solcher Fullservice-Anbieter im Bildungsbereich ist die ACS Group, die als zertifizierter Apple Education Spezialist seit 2010 bundesweit ?ber 1.000 Bildungsprojekte betreut. Aus diesen Projekten leitet der Dienstleister einen umfangreichen Erfahrungsschatz ab und wei? ganz genau, wo die Herausforderungen f?r Schultr?ger, Schulen und Eltern liegen, wo der Schuh am meisten dr?ckt und welche Stolperfallen es zu vermeiden gilt.

Herausforderungen

Voraussetzung f?r jedes neue Projekt ist eine gr?ndliche und umfassende Planung, die meist durch ein freiwilliges Projektteam aus Lehrkr?ften umgesetzt wird. Mit dessen Motivation und Know-how steht und f?llt das Vorhaben, denn neben den p?dagogisch-didaktischen Konzepten (welchen Mehrwert soll die digitale Schule bringen?) gilt es, auch die technische Infrastruktur in all ihrer Komplexit?t rund um Server, Bandbreite, WLAN, Kommunikationsplattformen und digitale Unterrichtssysteme zu ber?cksichtigen. Au?erdem muss man sich f?r ein Betriebssystem entscheiden (Problematik bei BYOD-Modellen) und aus der Vielzahl an Ger?ten eine Wahl treffen. „Bei der Realisierung des eigenen Medienentwicklungsplans in einem dynamischen Prozess unter Einbeziehung der verschiedenen Interessenslagen und der schulischen IT-Infrastruktur ist auch das motivierteste Kollegium manchmal ?berfordert“, res?miert Moritz Zeman, Gesch?ftsleitung ACS Group und Initiator des Edu-Talk-Podcasts f?r Lehrkr?fte, seine Projekterfahrung.

An vielen Schulen werden seit langem 1:1 Ausstattungen mit Tablets als multifunktionales Lehr- und Lernwerkzeug favorisiert. Dabei kann jede Sch?lerin und jeder Sch?ler ein eigenes mobiles Ger?t nutzen, in der Schule und zu Hause. Wie lassen sich die Ger?te finanzieren? Die g?ngigsten Modelle sind Schultr?ger- oder Elternfinanzierung. „Eine Mehrzahl der Lehrkr?fte favorisiert die Elternfinanzierung“, so Zeman, nicht zuletzt, weil diese sehr viel schneller umgesetzt werden kann und Eltern seit den pandemiebedingten Homeschooling-Phasen zunehmend aufgeschlossen sind gegen?ber einem Erwerb von eigenen Ger?ten f?r ihre Kinder. Das best?tigt Susanne Henke aus dem Medienteam an der Realschule Dachau bei M?nchen: „F?r uns war nach einer kurzen Testphase klar, dass nur ein elternfinanziertes 1:1-Modell infrage kommt. Ein eigenes Ger?t wird sehr viel mehr wertgesch?tzt.“

Und Susanne Henke entkr?ftet eine weitere Bedenkenh?rde auf Elternseite: „Das Ger?t wird zwar in der Schule unter voreingestellten Schulmodus-Bedingungen eingesetzt. Zu Hause im eigenen WLAN steht aber ein voll konfiguriertes Ger?t zur Verf?gung.“ Tats?chlich sind Fragen wie „Wirken sich Restriktionen in der Schulnutzung auf die Funktionalit?t des Ger?tes aus?“, „Was macht mein Kind auf dem Ger?t? L?sst sich das kontrollieren?“ h?ufige ?ngste von Eltern. Ihnen l?sst sich durch eigens f?r Eltern konzipierte Workshops (etwa im Rahmen eines Elternabends) inklusive detaillierter Ger?teschulungen ?berzeugend begegnen. Sie beantworten zudem eine ebenfalls oft gestellte Frage, indem sie zeigen, wie bereits im Haushalt vorhandene Ger?te in die 1:1-Ausstattung integriert werden k?nnen, ohne neue Ger?te kaufen zu m?ssen.

Gr??te H?rde ist meistens die Finanzierung. Um den Kauf zu g?nstigen Bildungskonditionen zu erleichtern, richtet ACS ?ber sein spezifisches www.tabletklasse.de-Portal einen f?r jede Schule individualisierten Webshop ein, ?ber den die Eltern die f?r die Klasse ausgew?hlten Ger?te kaufen, ?ber Ratenzahlung erwerben oder zinslos finanzieren lassen k?nnen. Maria Stemmer, Schulleiterin der Gemeinschaftsschule Argenb?hl (Baden-W?rttemberg), ist von diesem Modell ?berzeugt: „Seit Sommer 2020 bestellen unsere Eltern und auch wir als Schule unsere iPads ?ber diesen extra f?r uns eingerichteten Shop. Wir erhalten eine ?bersicht, welche Eltern bestellt haben und k?nnen die Ger?te sehr schnell in unser MDM(Mobile Device Management)-System einpflegen. F?r unsere Eltern ist die Bestellung ebenfalls einfach und problemlos. Die Zahlungsabwicklung erfolgt direkt zwischen Elternhaus und ACS, was f?r uns einen gro?en Vorteil bietet.“

Tabletklasse in der Praxis

Die Wahl f?r das favorisierte Betriebssystem sowie die verf?gbaren Apps und Verwaltungsprogramme ist mindestens genauso wichtig, wie die Wahl des Ger?tes selbst. Eine gro?e Anzahl von Schulen, wie etwa die Realschulen in Gauting oder Bad Aibling, haben sich beispielsweise wegen der langj?hrigen Erfahrung im Bildungsbereich f?r Apple entschieden, weil die iPads eine hohe Akzeptanz in der Zielgruppe haben, sich sehr intuitiv bedienen lassen und somit auch f?r Tablet-Erstanwender gut geeignet sind. F?r Eltern ist nicht zuletzt die lange Lebensdauer von Hard- und Software (ca. 5 bis 6 Jahre) ein wichtiges Argument, ebenso wie der hohe Wiederverkaufswert.

Bevor die idealerweise komplett vorkonfigurierten Ger?te in der Klasse zum Einsatz kommen, sollte das Kollegium an den neuen Tablets von zertifizierten Trainern umfassend geschult werden, um die M?glichkeiten des iPads vollumf?nglich aussch?pfen zu k?nnen und die Ger?te p?dagogisch und didaktisch gewinnbringend im Unterricht einzusetzen. Die Erfahrung zeigt, dass die Handhabung der iPads f?r weniger digitalaffine Lehrkr?fte eine nicht zu untersch?tzende H?rde darstellt. Professionelle Schulungen k?nnen diese Ber?hrungs?ngste auffangen. Moritz Zeman: „Technische Stolperfallen und didaktisch-p?dagogische Herausforderungen beim Einsatz der Ger?te sind die h?ufigsten Problemstellungen, mit denen wir bei Lehrkr?ften konfrontiert werden.“

Ebenfalls oft unterbewertet wird die technisch und zeitlich anspruchsvolle Administration der Ger?te durch ein zentrales MDM-System. Mit seiner Hilfe k?nnen die Tablets w?hrend der Unterrichtszeit beispielsweise in einem sogenannten Schulmodus im Funktionsumfang (z.B. ohne Internet) eingeschr?nkt oder – ein wiederkehrendes Thema im digitalen Schulalltag – vergessene Ger?tecodes zur?ckgesetzt werden. Zudem lassen sich per MDM Apps und Anwendungen auf alle Sch?lertablets ?bertragen und Funktionen f?r die Lehrkr?fte, wie Apple Classroom (etwa f?r Kontrolle, Steuerung, Aufgabenverteilung) nutzen. Nina Arnold, IT- und Digitalisierungsbeauftragte der Schulstiftung der Evangelischen Landeskirche in W?rttemberg, hat das MDM ausgelagert: „Nach einem erfolgreichen und eigens aufgesetzten iPads-Pilotprojekt, haben wir 2020 nach einer einheitlichen L?sung f?r alle unsere Schulen gesucht. Da nicht jede unserer Einrichtungen im Stande gewesen w?re, ihre iPads selbst zu verwalten, haben wir uns f?r die standardisierte MDM-L?sung iPadmanager der ACS Group entschieden und lassen die Technik jetzt extern verwalten.“ Moritz Zeman ist sicher, „dass rund 90 Prozent der MDM-Administratoren an den von uns betreuten Schulen eine externe Verwaltungsl?sung bevorzugen w?rden, wenn der Schultr?ger die daf?r anfallenden j?hrlichen Mehrkosten von rund 14 Euro pro Ger?t tr?ge. MDM ist elementar in einer 1:1-Tabletklasse aber eben auch sehr aufw?ndig. Dessen Auslagerung k?nnte den Lehrkr?ften viel kostbare Zeit sparen und sollte bereits in der Planungsphase mitber?cksichtigt werden.“

Jeder Anfang ist schwer, es gilt viele H?rden zu nehmen, Herausforderungen zu meistern, ?berzeugungsarbeit zu leisten. Doch mit einer durchdachten, nachhaltigen Planung und einem erfahrenen Partner an der Seite wird es den Verantwortlichen gelingen, die Digitalisierung ihrer Schule voranzutreiben und erfolgreich zu etablieren. Der Informatiker Graham Horton hat einmal gesagt, dass man auf den Preis des Stillstands schauen sollte, wenn man glaubt, dass Innovation teuer sei. Dass dieser Preis hoch ist, haben uns die vergangenen zwei Jahre gezeigt…

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