Heribert Jöris (ZDB) zur Arbeitszeiterfassung am Bau

„Wir sperren uns nat?rlich nicht gegen eine Arbeitszeitdokumentation. Aber diese muss praktisch handhabbar sein.“

Wie bekannt ist, wird die Pflicht zur elektronischen Zeiterfassung f?r die Baubranche heftig diskutiert. Zwar wurde der Gesetzesvorschlag im ersten Schritt abgelehnt, dennoch sieht es danach aus, dass dieses Gesetz kommen wird. Noch mehr Aufwand und B?rokratie f?r die Betriebe, in ohnehin schwierigen Zeiten? Diese und weitere interessante Fragen beantwortet uns Heribert J?ris vom Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB).

Wird es zu einer elektronischen Aufzeichnungspflicht kommen?

Heribert J?ris: „Der deutsche Arbeitsminister st?tzt sich auf eine Entscheidung des Europ?ischen Gerichtshofes und geht davon aus, dass eine elektronische Aufzeichnungspflicht erfolgen muss. Dem widersprechen juristische Gutachten. Aber ich m?chte es andersrum formulieren: Auch wenn es keine Pflicht aus Europ?ischem Recht gibt, dann k?nnte durch den deutschen Gesetzgeber eine entsprechende Regelung dennoch kommen. Das steht dem Arbeitsminister frei. Der Bundesarbeitsminister hat angek?ndigt, dass das Thema elektronische Arbeitszeiterfassung nochmals angefasst werden soll. Dann m?sste sich der Deutsche Bundestag mit der entsprechenden Regelung zur Arbeitszeiterfassung befassen.“

Was muss die Zeiterfassung k?nnen, um am Bau zu funktionieren?

Laut Heribert J?ris sollte die Hardware robust und mobil sein. Zudem sollte die Software die verschiedensten Anforderungen, welche die Arbeitszeiterfassung sowohl von der Gesetzgebung, als auch von den Tarifvertr?gen her stellt, erf?llen k?nnen, damit elektronische Zeiterfassung auf der Baustelle umsetzbar ist. „Hier liegt allerdings ein Problem eher auf unserer Seite, da das letztendlich relativ einfach handhabbare und transparente Zuschlagsregelungen voraussetzt. Die wir zurzeit nicht haben“, so Heribert J?ris.




Mobile Kolonnenerfassung auf der Baustelle

Heribert J?ris ist der Meinung: „Ohne kosteng?nstige L?sungen im Handyformat, f?r mittelst?ndische Bauunternehmen, die das Gros der Arbeitnehmer*innen in der Branche stellen, geht es technisch nicht.“

Mit der Kolonnenerfassung, wie sie TimeTac entwickelt hat, k?nnten die wesentlichen Herausforderungen der Unternehmen gel?st werden: Via App erfasst ein*e Mitarbeiter*in, beispielsweise Vorarbeiter*in oder Kolonnenf?hrer*in, direkt auf der Baustelle die Arbeitszeit und Zulagen aller Mitarbeitenden.

Heribert J?ris: „Ich finde TimeTac sehr interessant. Die Notbremse, die wir im Bereich Arbeitszeiterfassung bei der Gesetzgebung gezogen haben, war nicht motiviert, weil wir denken, dass alles, was elektronisch ist, schlecht ist. Sondern sie ist alleine der Tatsache geschuldet, dass wir gesagt haben: So kann es mit der existierenden tariflichen Zuschlagsregelung im Baubereich nicht funktionieren.“

Weitere Informationen zur Zeiterfassung am Bau entnehmen Sie bitte unserer Webseite hier.

Das komplette Interview zu dieser Meldung finden Sie hier.

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