Ukrainisch – Deutsch, Deutsch – Ukrainisch: Sprache erlernen und Freunde finden
Nachhilfeinstitut Studienkreis produziert Sprachvideos mit ukrainischer Studentin und Nachwuchsfu?baller des VfL-Bochum-Talentwerks
Rund 135.000 gefl?chtete Kinder und Jugendliche aus der Ukraine besuchen nach Angaben der Kultusministerkonferenz mittlerweile deutsche Schulen. Um sich in der Schule und im Alltag zurechtzufinden, ist das Erlernen der deutschen Sprache eine wichtige Voraussetzung. Dazu will das Nachhilfeinstitut Studienkreis mit einer Serie von 30 Sprachvideos einen Beitrag leisten. In den kurzen Filmen lernen nicht nur ukrainische Kinder deutsche W?rter und Redewendungen kennen, sondern ihre deutschsprachigen Mitsch?lerinnen und Mitsch?ler erfahren umgekehrt auch, wie die jeweiligen deutschen Begriffe auf Ukrainisch hei?en. Alle Videos k?nnen auf der Website studienkreis.de/freunde-finden kostenlos angeschaut werden.
„Wir wollen den Kindern, die vor dem schrecklichen Krieg aus ihrer Heimat fliehen mussten, mit dem helfen, was wir am besten k?nnen: n?mlich Wissen vermitteln“, erkl?rt Bernd Knisch, Mitglied der Studienkreis-Gesch?ftsleitung. „Uns ist es dabei wichtig, dass ukrainische und deutsche Kinder die Sprache des jeweils anderen kennenlernen, denn Sprache ist nicht nur wichtig, um in der Schule Anschluss zu finden, sie hilft auch, Freundschaften zu schlie?en, und erzeugt im wahrsten Sinne des Wortes gegenseitiges Verst?ndnis. Wir freuen uns sehr, dass uns Maria und Artur bei dem Projekt so gro?artig unterst?tzt haben.“
„Ich habe sofort nach einer M?glichkeit gesucht, zu helfen.“
Die 20-j?hrige Ukrainerin Maria Pokotylo pr?sentiert den Sch?lerinnen und Sch?lern in den Videos viele g?ngige Ausdr?cke aus Schule, Freizeit und Familie. Die Kinder erfahren beispielsweise, dass Klassenraum auf Ukrainisch „Klas“ hei?t und man zur Tafel „Doschka“ sagt. Wenn jemand aus der Ukraine „Jak sprawy?“ fragt, will er wissen, wie es einem geht. Antwortet der Gefragte: „Dobre“, dann meint er damit, dass es ihm gut geht.
Maria, die lieber Mascha genannt wird, stammt aus Kiew und lebt seit zweieinhalb Jahren in Deutschland. An der TU Dortmund studiert sie Wirtschaftsmathematik im sechsten Semester und bringt mittlerweile als Tutorin Kommilitoninnen und Kommilitonen Mathematik bei. „Als der Krieg begonnen hat, konnte ich tagelang nicht schlafen, wusste nicht, was da passiert und hatte Angst. Ich habe sofort nach einer M?glichkeit gesucht, zu helfen“, erkl?rt Mascha. „Aber von hier aus konnte ich das kaum. Es gab zun?chst nicht so viele Angebote, um sich zu engagieren.“ Dann sind Maschas Mutter und ihr 7-j?hriger Bruder zu ihr nach Deutschland gefl?chtet. Ihr kleiner Bruder besucht zwar inzwischen eine deutsche Schule, hat aber wegen der Sprachbarriere Probleme, den Unterrichtsstoff zu verstehen und in der Schule Anschluss an Gleichaltrige zu finden. „Solche Videos, wie ich sie mit dem Studienkreis gemacht habe, k?nnen Kindern wie meinem Bruder helfen, Freunde zu finden. Hier haben sie meist niemanden au?er ihrer Familie. Deshalb habe ich sofort zugesagt, als ich von der Idee geh?rt habe.“
Nachwuchskicker aus dem Talentwerk des VfL Bochum ?bersetzt die Fu?ballsprache
Nicht nur Sprache verbindet Menschen ?ber Grenzen hinweg. Dasselbe leistet der Sport. Deshalb dreht sich in sieben Teilen der Videoreihe des Studienkreises alles um das Thema Fu?ball. Dabei erh?lt Mascha fachkundige Unterst?tzung von dem 17-j?hrigen Artur Golubytskyi. Arturs Familie ist vor 20 Jahren aus der Ukraine nach Deutschland gekommen. Der sportbegeisterte Junge ist seit sieben Jahren Fu?baller beim VfL Bochum und wird von dessen Talentwerk gef?rdert. Mittlerweile spielt er dort f?r die U-19-Mannschaft.
„Bei dem Videoprojekt habe ich sehr gern mitgemacht“, sagt Artur. Den Studienkreis kannte er schon vorher, denn das Institut kooperiert seit sechs Jahren mit dem Talentwerk des VfL Bochum. Dabei unterst?tzen Lehrkr?fte des Studienkreises die VfL-Nachwuchskicker mit Nachhilfeunterricht und Hausaufgabenhilfe. Top-Talente, die Unterrichtsstoff nachholen m?ssen, erhalten dar?ber hinaus sogenannten Nachf?hrunterricht. Auch Artur hat die Unterst?tzung des Studienkreises zwei Jahre lang in Anspruch genommen. „Ich habe mich dann in der Schule so sehr verbessert, dass ich jetzt keine Nachhilfe mehr brauche“, sagt er. Nun hilft er mit den Sprachvideos Kindern aus der Ukraine, aus Deutschland und aus anderen L?ndern, die Welt des Fu?balls auf Ukrainisch und Deutsch besser zu verstehen. Wer sich die Videos anschaut, erf?hrt zum Beispiel, dass man in der Ukraine anstatt der Fu?ballschuhe die „Futbolne wsuttja“ schn?rt und damit statt eines Tors ein „Hol“ schie?t.
Mascha und Artur w?nschen sich nichts sehnlicher, als dass der Krieg schnell vor?ber ist. Dann will Mascha sobald wie m?glich ihre daheim gebliebenen Familienmitglieder in Kiew besuchen und ihr Wiedersehen feiern.
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