Für Profitabilität muss Quick Commerce sich ändern

Experteneinblick von Alvarez & Marsal

Der traditionelle Lebensmitteleinzelhandel arbeitet zunehmend daran, im Online-Gesch?ft Fu? zu fassen. Aus diesem Grund investieren diese zum Teil in Quick-Commerce-Startups, die eine Lieferung innerhalb weniger Minuten anbieten, wie etwa REWE bei Flink oder die franz?sische Carrefour gruppe bei cajoo. Josefine H?nsel, Senior Director bei Alvarez & Marsal Deutschland und David Benichou, Managing Director, Alvarez & Marsal Frankreich, erkl?ren den Hintergrund solcher Partnerschaften und wo Quick Commerce auf dem Weg zu einem profitablen Gesch?ft ansetzen muss.

Die traditionellen Handelsunternehmen m?chten durch Investitionen in und Partnerschaften mit Quick-Commerce-Startups deren Vorteile f?r die eigene Position im E-Commerce nutzen. Das Mindset der Startups erm?glicht eine Agilit?t, die durch die klassischen Retailer nicht abbildbar ist und erlaubt Experimente sowie eine rasche Expansion. Innerhalb einer etablierten Konzernstruktur w?re eine ?hnlich aggressive Expansion kaum m?glich, insbesondere angesichts der Tatsache, dass Quick Commerce nach wie vor nicht profitabel ist. Das rasche Wachstum ben?tigt viel Cash und ist f?r das Erste auf ausreichende Investitionen angewiesen.

Ist Profitabilit?t im Quick Commerce m?glich?

Um mittel- und langfristig profitabel arbeiten zu k?nnen, muss Quick Commerce seine Strukturen an mehreren Stellen optimieren. Daf?r bestehen mehrere Ansatzpunkte:
– Gr??ere Warenk?rbe sind der wichtigste Faktor, auch wenn diese das Einhalten des Versprechens, innerhalb von etwa 15 Minuten zu liefern, erschweren.
– Margenst?rkere Produkte und Premiumprodukte erh?hen die Profitabilit?t einzelner Lieferungen und sollten deshalb einen ausreichend gro?en Teil des Sortiments ausmachen.
– Eine Abkehr von der Maxime, Supermarktpreise 1:1 abbilden zu m?ssen, ist m?glich. Der Service, nicht selbst einkaufen zu m?ssen und die bestellten Waren extrem zeitnah nach Hause geliefert zu bekommen, erlaubt als Ausgleich etwas h?here Preise. Diese k?nnen f?r Kunden weniger abschreckend wirken als deutlich h?here Liefergeb?hren. Dennoch sollten diese ebenfalls in den Fokus genommen werden: Das dynamische Anpassen der Liefergeb?hren entsprechend der Auslastung bestimmter Zeitfenster sowie die Ber?cksichtigung der Lieferentfernung sollten als Hebel zur Steigerung der Profitabilit?t in Betracht gezogen werden.
– Die Auslastung einzelner Standorte zu optimieren ist ein weiterer Schl?sselfaktor – Da die Standortkosten kaum gesenkt werden k?nnen, ist ein „lernendes“ Demand Forecasting ein kritischer Erfolgsfaktor f?r die Optimierung der Personalplanung von „Pickern und Ridern“. Es gilt somit, nicht nur die Nachfragemuster bestm?glich vorherzusagen, sondern auch effiziente Prozesse bei Picking und Lieferung zu schaffen.

Quick Commerce sendet kontraproduktive Marketing-Botschaften

Mehreren dieser Punkte entgegengesetzt sind jedoch die Werbeversprechen, die Quick Commerce ?blicherweise gibt. Diese sind vor allem auf eine sofortige Lieferung, kleine Warenk?rbe mit wenigen Produkten und zum Teil auch g?nstige Preise ausgelegt. Zugunsten des Wachstums werden Kunden dadurch in eine Richtung gepr?gt, die der angestrebten Profitabilit?t im Wege steht.

Damit Quick Commerce jedoch langfristig profitabel werden kann ist es notwendig, an den oben angesprochenen sowie an weiteren Hebeln wie etwa im Einkauf anzusetzen. Die Vielzahl der aktuellen Anbieter im Quick Commerce wird nicht nachhaltig ?berleben k?nnen, mittelfristig k?nnen wir daher eine Konsolidierung des Marktes erwarten. Wie das Beispiel von Dr. Oetker und Flaschenpost zeigt, ist es dabei durchaus m?glich, dass traditionelle Lebensmittelh?ndler demn?chst mit E-Commerce-Startups nicht nur kooperieren werden, sondern sie ?bernehmen k?nnten.

F?r ausf?hrlichere Einblicke organisieren wir Ihnen gerne ein Hintergrundgespr?ch mit Josefine H?nsel und David Benichou.

Kontaktieren Sie uns bitte unter:
HBI Helga Bailey GmbH
Corinna Voss
Tel.: +49 (0) 89 99 38 87 -30
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